GM unterbricht Fertigung von Elektroautos

Zwar fährt der Opel Ampera der elektrischen Konkurrenz in Deutschland davon, doch genügen 629 verkaufte Wagen nicht, um die Produktion auszulasten. Auch Konzernzwilling Chevy Volt steht laut "WSJ" eine Zwangspause ins Haus.

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Von
  • Gernot Goppelt

General Motors (GM) will die Produktion des Chevrolet Volt für 26 Tage stilllegen, um Überkapazitäten des Fahrzeugs abzubauen, berichtet das Wall Street Journal. Die Produktion im Werk Hamtramck, Michigan, soll zwischen 17. September und 12. Oktober angehalten werden, habe eine Sprecherin des Herstellers bestätigt. GM wolle die Zeit dafür nutzen, um die Produktionslinie für den Chevrolet Impala des Modelljahrs 2014 aufzubauen. In Hamtramck werden auch einige Fahrzeuge des Typs Malibu sowie der Opel Ampera gebaut, der fast baugleich mit dem Volt ist. Auch seine Produktion kommt demnach vorübergehend zum Erliegen.

Der Chevrolet Volt wurde von GM mit viel Einsatz beworben – auch als Beleg der technologischen Fähigkeiten des Unternehmens, das 2009 zwischenzeitlich insolvent war. Er ist nach wie vor das einzige Range-Extender-Fahrzeug, das in Großserie gebaut wird. Als vergleichbarer Plug-in-Hybrid, als der Chevy Volt ebenfalls betrachtet werden kann, kommt nur der Toyota Prius in Frage. GM war in der Anfangszeit sehr darauf bedacht, den Volt als Elektroauto mit Reichweitenverlängerer zu vermarkten, was letztlich nicht gelang, weil der Volt bei hohen Geschwindigkeiten als leistungsverzweigter Hybrid arbeitet und somit nicht in allen Betriebsbereichen von einem seriellen Antriebskonzept gesprochen werden kann. Somit wird der Volt im US-Verbrauchszyklus auch als Plug-in-Hybrid betrachtet und nicht als Elektroauto.

Wegen das Platzbedarfs der Batterie bieten Ampera und Volt nur vier Sitzplätze.

Der Verkauf des Chevrolet Volt war von Anfang an nicht ganz einfach, weil der Volt ebenso wie der Ampera in Europa ein teures Auto ist. Bis Ende Juli konnte GM laut Wall Street Journal im laufenden Jahr 10.666 Exemplare des Volt verkaufen, andererseits hätten Ende Juli noch 6450 Autos auf Halde gestanden. Bei den momentanen Verkaufszahlen genüge diese Menge für 84 Tage – als optimal gelten in den USA laut Bericht 60 Tage. Bei "speziellen" Modellen wie dem Volt würde man üblicherweise sogar noch weniger auf Vorrat bauen. Auch der Opel Ampera, das Schwestermodell des Chevrolet Volt, verkauft sich verhalten, was angesichts des Preises um die 45.000 Euro auch nicht verwundert. In Deutschland wurde er in der ersten Jahreshälfte 2012 gerade 629 Mal verkauft – was aber für Platz eins der spärlichen Neuzulassungen von Elektro-Pkw genügt. Vom hierzulande günstigeren Chevy Volt wurden ganze 19 Exemplare abgesetzt. (ggo)