AT&T setzt sich gegen Datenhändler durch

Der Telekommunikationskonzern hat sich mit einem Vergleich vor Gericht gegen zahlreiche Datenhändler durchsetzen können, die sich unerlaubt Zugang zu Kundendaten verschafft haben sollen.

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AT&T hat sich in verschiedenen Verfahren gegen Datenhändler mit einer dauerhaften Unterlassungsverfügung und ungenannten Vergleichszahlungen durchgesetzt. Der US-Telekommunikationsabieter hatte im vergangenen Sommer zahlreiche Einzelpersonen und Firmen verklagt, die sich unter Vorgabe falscher Identitäten geschützte Daten von AT&T-Kunden verschafft haben sollen. Diese "Pretexting" genannte Methode ist in den USA inzwischen per Bundesgesetz verboten. AT&T einigte sich mit insgesamt 13 mutmaßlichen Datendieben auf eine nicht genannte Zahlung. Zugleich erließen die Richter jeweils eine Unterlassungsverfügung, die den Angeklagten jedwede gesetzwidrige Datenschnüffelei untersagt. In zwei weiteren Fällen wurde ebenfalls eine Einigung erzielt, die entsprechenden Unterlassungsverfügungen sollen bald folgen. Ein Verfahren läuft unterdessen weiter.

AT&T hatte den Angeklagten zur Last gelegt, sich mit betrügerischen Mitteln Zugang zur vertraulichen Kundendaten verschafft zu haben, darunter auch Verbindungsnachweise von Telefonanschlüssen. Im Laufe der zunächst gegen Unbekannt eingeleiteten Verfahren seien anhand von Provider-Daten die Identitäten von den 16 Beschuldigten ermittelt worden. "Wir werden alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Personen und Firmen zu verfolgen, die sich mit betrügerischen Mitteln Zugriff auf Kundeninformationen verschaffen wollen", erklärte die Datenschutzbeauftragte im AT&T-Vorstand, Dorothy Attwood. Das Unternehmen habe weitere Schritte eingeleitet, um es potenziellen Datendieben künftig schwerer zu machen.

Gegen "Pretexting" gab es in den USA bis Anfang des Jahres kein Bundesgesetz, lediglich in einigen Bundesstaaten war das Verfahren illegal. Durch den Skandal um Bespitzelungen im Aufsichtsrat des Computerherstellers Hewlett-Packard war die bei Privatermittlern und Datenhändlern offenbar verbreitete Methode in die Schlagzeilen geraten. US-Präsident George Bush unterzeichnete schließlich im Januar ein Gesetz, das Pretexting bundesweit unter Strafe stellt. Weitere Regelungen sind in Vorbereitung. (vbr)