AMD verliert weiteren wichtigen Manager

Rund ein Jahr nach dem CEO-Wechsel herrscht in der Führungsetage des Chipherstellers noch immer keine Ruhe: Nach dem Finanzchef geht nun auch der Leiter der wichtigsten Firmensparte, der Client Group.

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Seit etwa einem Jahr führt der ehemalige Lenovo-Manager Rory Read AMD, doch noch immer verlassen hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen. Am gestrigen Dienstag schickte der Abgang des seit 2009 amtierenden Finanzchefs Thomas Seifert den AMD-Aktienkurs in den Keller. Nun verlässt mit Chris Cloran auch der Leiter der Client Group, die den Löwenanteil des AMD-Umsatzes erwirtschaftet, das Unternehmen. Ein AMD-Sprecher bestätigte das Ausscheiden von Cloran gegenüber heise online, weitere Angaben machte AMD aber dazu bisher nicht. Cloran hatte früher auch schon die AMD-Mobilsparte geleitet.

AMD ist es in den vergangenen Monaten zwar gelungen, mit Jim Keller (von Apple) und John Gustafson (von Intel) zwei anerkannte Experten ins Boot zu holen. Auch Mark Papermaster als CTO und Lisa Su als Business-Chefin stehen für einen Strategiewechsel, der wohl dringend nötig ist – mit den bisherigen Produkten hat AMD zu geringe Erfolge. Doch AMD hat auch viele Führungskräfte verloren, deren Abgang schmerzen dürfte. So wechselte der ehemalige Grafik-CTO Eric Demers zum ARM-SoC-Spezialisten Qualcomm, dessen Snapdragon-Chips in vielen Smartphones stecken.

Basis der Adreno-GPU der Snapdragons ist ohnehin schon ATI-Technik: Qualcomm hatte 2009 die von AMD mit der ATI-Übernahme eingekaufte Imageon-Sparte übernommen. Bei Apple arbeitet schon seit 2009 Bob Drebin und seit Sommer dieses Jahres auch John Bruno. Robert (Bob) Feldstein, der für die Spielkonsolen-Technik zuständig war, wechselte gar zum direkten AMD-Konkurrenten Nvidia. (ciw)