Intels Marktanteil wächst kräftig

Ein weiteres Marktforschungsunternehmen präzisiert das Ausmaß der Zuwächse von Intel im x86-Prozessormarkt, die auf Kosten von AMD gehen.

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Nach den Marktforschern von iSuppli hat nun auch Dean McCarron von Mercury Research Auszüge seiner Analysen des x86-Prozessormarktes im ersten Quartal 2007 veröffentlicht. Nach Berichten in US-Medien konnte Intel laut McCarron im Vergleich zum vierten Quartal 2006 seinen Marktanteil um rund 6 Prozentpunkte auf 80,5 Prozent verbessern. Im Gegenzug schrumpfte der Stückzahl-Anteil von AMD auf 18,7 Prozent, nachdem er im vorigen Quartal sein bisheriges Allzeithoch von über 25 Prozent erreicht hatte.

McCarron schränkte die Aussagekraft seiner eigenen Zahlen allerdings ein, indem er darauf verwies, dass er nur die Zahl der von den CPU-Herstellern (an OEM-Kunden) ausgelieferten Produkte erfasse, also nicht die Zahl der im jeweiligen Quartal tatsächlich verkauften Komplettrechner. Bezogen auf die ausgelieferten Rechner würde die Verschiebung der Marktanteile von AMD zu Intel lediglich etwa 2 Prozentpunkte betragen. Im vierten Quartal 2006 habe sich AMD in einer Ausnahmesituation befunden, weil man mit Hochdruck liefern und den üblichen Lagerbestand senken musste, um den Bedarf der PC-Hersteller und des Channels (nicht einmal vollständig) decken zu können.

Mercury Research veröffentlicht ohne Bezahlung eigentlich keine genauere Aufschlüsselung der x86-Marktanteile auf die Kategorien Server, Desktop-PCs und Notebooks, aber auf dem Umweg über eine Anlegerinformation der Investmentbank JPMorgan sind nun doch aktuelle Zahlen in die Öffentlichkeit geraten. Demnach hat AMD am stärksten bei den Desktop-PC-Prozessoren verloren (8 Prozentpunkte), etwas weniger bei den Opterons (7 Prozentpunkte) und nur 4 Prozentpunkte bei den Mobilprozessoren.

Gegenüber Internetnews.com äußerte McCarron die Einschätzung, dass der kommende Vierkernprozessor Barcelona für sich genommen zunächst nur wenig für den AMD-Marktanteil tun könne: Die Serverprozessoren – also die Opterons – machten weniger als 5 Prozent aller von AMD verkauften Prozessoren aus und der Vierkern würde als Highend-Chip wiederum nur einen kleinen Teil dieser Untermenge bilden. Die meisten Serverprozessoren dürften also weiterhin nur zwei Kerne haben.

Auf der Basis von Intel-Zahlen lässt sich schätzen, dass der Anteil an Quad-Core-Prozessoren an allen verkauften x86-CPUs zurzeit bei unter 1 Prozent liegt; bei den Serverprozessoren ist der Quad-Core-Anteil aber wesentlich höher. Intel selbst erwartet bei den Xeons für 2-Sockel-Server schon im dritten Quartal 2007 einen Quad-Core-Anteil von mehr als der Hälfte. Das dürfte dann wohl analog auch auf die AMD-Server-Prozessoren zutreffen. (ciw)