Das Coupé Concept des BMW i3 fährt optisch eine elegantere Linie als der Viertürer

Auf Stromlinie

Das für 2013 geplante Elektroauto von BMW heißt i3 und trägt noch den Beinamen "Concept". Nun folgt eine zweitürige Variante. Der i3 Coupé trägt zwar die gleiche Zusatzbezeichnung "Concept", ist laut Hersteller aber schon zu 90 Prozent am Serienprodukt

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München, 28. November 2012 – Elektroautos wie Opel Ampera, Nissan Leaf oder Peugeot i-On stehen bleischwer in den Schaufenstern statt über die Straßen zu surren. Das Interesse an Elektromobilität lässt nach – es ist ein ungünstiges Umfeld, in dem BMW seine exklusiven und technisch eher aufwendigen i-Modelle auf den Markt entlassen muss. Als erster muss der i3 raus, er soll ab Ende 2013 verkauft werden. Immerhin soll ihm als Serienprodukt, dann als i3 ohne "Concept", in der harten Realität ein optionaler Range Extender helfen. Heute stellte ihm BMW auf der Los Angeles Auto Show (30. November bis 9. Dezember 2012) eine zweitürige Variante, das i3 Coupé Concept, zur Seite.

Mit Oberdeck und Maschinenraum

Wie der i3 Concept wird auch das i3 Coupé Concept von einem Elektromotor angetrieben, der 125 kW (170 PS) leistet und 250 Nm Drehmoment erreicht. Er treibt über ein nicht schaltbares Getriebe mit fester Übersetzung die Hinterräder an. Lithium-Ionen-Akkus im Unterboden ermöglichen 160 Kilometer Reichweite. Die Übertragung des Antriebs auf das Coupé wird durch das modulare, so genannte LifeDrive-Konzept ermöglicht. Die Fahrgastzelle bildet das Zentrum des von BMW "Life-Modul" getauften Karosserieteils, das aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt wird. Im weitgehend aus Aluminium bestehenden "Drive-Modul" sind Antrieb, Fahrwerk, Energiespeicher, Struktur- und Crashfunktionen integriert. Mit einer Karosserielänge von 3,96, einer Breite von 1,77 und einer Höhe von 1,56 Meter ist das Coupé breiter und niedriger als das i3 Concept. Der Radstand von 2,57 Meter ist dagegen identisch. Wie beim viertürigen i3 Concept wird auch beim zweitürigen Coupé auf eine B-Säule verzichtet, was den Einstieg zu den Fondsitzen erleichtert.

Innen soll eine Lounge-Atmosphäre herrschen. Ein Materialmix aus Leder, Holz, Wolle soll die Bemühungen um die Umwelt sicht- und spürbar machen. Wie bei heutigen BMWs ist zwischen den Sitzen ein iDrive-Controller angeordnet. Der Bereich zwischen Instrumententafel und Sitzflächen bleibt frei, sodass ein großzügiges Raumgefühl entsteht. Der praktische Nutzen: Der Fahrer kann dadurch – etwa in beengten Parksituationen – auch bequem auf der Beifahrerseite aussteigen .

Wie gewohnt mit Fahrerlebnisschalter

Ähnlich wie heutige BMW-Fahrzeuge besitzt die Coupé-Studie einen Fahrerlebnisschalter auf der Mittelkonsole. Hier können die Fahrmodi Comfort, Eco Pro und Eco Pro+ ausgewählt werden. Die Standardeinstellung ist Comfort. Im Eco-Pro-Modus werden die Fahrpedalkennlinie sowie das Heizungs- und Klimasystem stärker auf einen geringen Energieverbrauch hin abgestimmt. Im Modus Eco Pro+ wird sogar die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h begrenzt. Sitzheizung, Spiegelheizung sowie nicht unbedingt notwendige Elemente des Tagfahrlichts werden deaktiviert.

Gut vernetzt

BMW spricht beim i3 Coupé Concept vom ersten vollständig vernetzten Elektrofahrzeug der Welt. Denn die Studie besitzt ein Navi, das über ausgefeilte Netzwerktechnik eine dynamische Reichweitenanzeige ermöglicht. Diese bezieht nicht nur den Fahrstil, die Nutzung von elektrischen Verbrauchern und den Fahrmodus, sondern auch energiefressende Steigungen sowie Staus in die Berechnung ein. Dabei werden Echtzeit-Verkehrsdaten zur Stauprognose herangezogen. Die auf einem zentralen Server ausgewerteten Informationen werden per Mobilfunkverbindung ins Auto übertragen, wozu eine SIM-Karte fest im Fahrzeug verbaut ist.

Fernsteuerung per Smartphone

Mit einer Smartphone-Applikation kann der Fahrer vom Frühstückstisch aus den Status des Fahrzeugs überprüfen sowie bevorstehende Fahrten planen. So können ein Navigationsziel sowie eine freie Ladestation mit der App gesucht, ausgewählt und ins Fahrzeug übertragen werden. Zudem führt eine integrierte Fußgängernavigation vom Parkplatz bis an das endgültige Ziel, wobei auch der öffentliche Nahverkehr einbezogen wird. (imp)