Endlich gibt es ein Automatikgetriebe für Subarus Boxer-Diesel. Das CVT debütiert im überarbeiteten Outback

Boxerdiesel an der Kette: Subarus Boxer-Diesel kommt mit Lineartronic

Endlich gibt es ein Automatikgetriebe für Subarus Boxer-Diesel. Dass es so lange gedauert hat, liegt an den hohen Drehmomenten, mit denen der Boxer-Diesel die Lineartronic traktiert. Lineartronic und Boxer-Diesel sind eine hochexotische Verbindung

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  • Gernot Goppelt
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Friedberg, 8. Januar 2012 – Im Gespräch war es schon länger, doch nun gibt es auch eine offizielle Bestätigung seitens Subaru Deutschland: Der Boxer-Diesel wird in Zukunft in Verbindung mit einem CVT angeboten, ein Leckerbissen für Freunde exotischer Lösungen. Laut Subaru ist in Deutschland etwa im Mai 2013 mit den ersten Auslieferungen zu rechnen. Die Verbindung CVT/Boxer-Diesel wird zunächst im Subaru Outback, dann in seinem Plattformbruder Legacy jeweils in Verbindung mit einem Facelifting angeboten.

Automatik im Outback

Subaru ist mit dem Erscheinen des Legacy dazu übergegangen, die bis dahin verwendeten Automatikgetriebe durch CVTs zu ersetzen, sie heißen bei Subaru "Lineartronic". Mit dem Erscheinen des neuen Impreza und XV hat Subaru eine zweite, kompaktere Generation seines CVT auf den Markt gebracht. Beide Varianten waren aber nicht für die Verwendung in Verbindung mit den Dieselmotor geeignet, da sie nur auf Drehmomente bis etwa 250 Nm ausgelegt waren, während der Dieselmotor 350 Nm bietet. Subaru Japan hatte im Frühjahr 2012 angekündigt, ein CVT für Turbomotoren bringen zu wollen, sich dabei aber nicht ausdrücklich zum Diesel geäußert. Das Online-Magazin motoring.com.au zitierte damals den australischen Subaru-Geschäftsführer Nick Senior: „Beim Forester und Outback beträgt der Dieselanteil 20 Prozent … wir wissen, dass es besonders in ländlichen Gegenden einen großen Nachholbedarf für Boxer-Diesel mit Automatikgetriebe gibt.“

Riemen nachgestrafft

Subaru Deutschland kann derzeit noch keine Detailinformationen zum CVT für den Dieselmotor geben. Es ist allerdings anzunehmen, dass es sich um die "Lineartronic für hohe Drehmomente" handelt, die Subaru im Frühjahr 2012 vorgestellt hat – siehe Titelbild. Grundsätzlich ist die Kombination aus CVT und Dieselmotor aus europäischer Sicht ein gewagtes Unterfangen. Die bisher einzige prominente Lösung stammt von Audi. Die so genannte Multitronic kam 1999 auf den Markt und kann für Drehmomente bis zu 400 Nm eingesetzt werden. Anders als bei motorisierten Zweirädern übernimmt die Funktion des Riemens eine Laschenkette, die sowohl bei Audi als auch bei Subaru von LuK zugeliefert wird. Audi bietet die Multitronic zwar noch an, setzt in seinem Programm jedoch zunehmend auf Doppelkupplungsgetriebe.

Stufenlos wirksam

Ob Audi oder Subaru: Das CVT hat zwar einen schlechteren Wirkungsgrad als etwa das Doppelkupplungsgetriebe, profitiert aber von einer (freilich nicht prinzipbedingten) großen Spreizung und der Möglichkeit, den Motor dank der stufenlosen Übersetzungsanpassung in einem optimalen Wirkungsgradbereich zu halten. So sind ebenbürtige oder teils sogar bessere Normverbräuche als mit einem Handschaltgetriebe möglich. Audi schafft mit dem CVT sogar bessere Beschleunigungswerte, bei den derzeitigen Subaru-Modellen mit CVT ist allerdings das Gegenteil der Fall. Angesichts des hohen Drehmoments des Boxer-Diesels von 350 Nm liegt es aber nahe, dass er sich in Verbindung mit dem CVT deutlich souveräner anfühlen wird als die CVT-Benziner.