Vonage macht weniger Verlust und geht in Berufung

Der amerikanische VoIP-Carrier meldet steigende Umsätze und einen geringeren Verlust sowie eine mögliche Lösung im Patentstreit mit Verizon.

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Der in einen existenzbedrohenen Patentstreit mit Verizon verstrickte VoIP-Anbieter Vonage hat steigende Umsätze zu vermelden, bleibt aber trotz geringerer Verluste weiter in den roten Zahlen. Unterdessen steht im Patentstreit mit Netzbetreiber Verizon das Berufungsverfahren an. Zugleich gab das Unternehmen bekannt, dass für zwei der drei von Verizon geschützten Verfahren funktionierende Alternativen entwickelt worden seien, die in Kürze eingesetzt werden sollen.

Im ersten Quartal 2007 hat Vonage den Umsatz von 120 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum um 64 Prozent auf 196 Millionen US-Dollar gesteigert. Das Unternehmen verringerte den Nettoverlust im gleichen Zeitraum von 85 auf 72 Millionen US-Dollar oder 0,47 US-Dollar pro Aktie. Während der ersten drei Monate des Jahres konnte Vonage insgesamt knapp 166.000 Kunden hinzugewinnen und zählt jetzt 2,4 Millionen aktive VoIP-Anschlüsse. Zum Ende des ersten Quartals 2006 hatte das Unternehmen 1,6 Millionen Kunden. Im Durchschnitt erzielt ein Anschluss einen monatlichen Umsatz von jeweils 28,31 US-Dollar (Q1 2006: 27,85 US-Dollar).

Währen die Finanzwelt auf diese Zahlen wohlwollend reagierte, schwebt das Verfahren gegen Verizon weiter wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen. CEO Jeffrey Citron kündigte zwei Alternativlösungen für die strittigen Patente an, bei denen es um die Übergabe von VoIP-Gesprächen in Telefonnetze geht. Für das dritte Patent sei eine Lösung weiterhin in Arbeit, sagte der CEO. Zuvor hatte das Unternehmen Zweifel geäußert, dass eine solche Lösung zeitnah gefunden werden könne.

Parallel will Citron den "Kampf im Gerichtssaal" fortsetzen. Nachdem die Berufungskammer es abgelehnt hatte, das Verfahren angesichts einer neuen Entscheidung des obersten US-Gerichtshofs neu aufzurollen, hat das Unternehmen Ende vergangener Woche seinen Berufungsantrag eingereicht. Darin hebt Vonage vor allem auf die neue Entscheidung des Supreme Courts ab, nach der die Hürden bei der Erteilung von Patenten in Zukunft höher liegen dürften. Vonage sieht seine Argumentation, nach der die von Verizon patentierten Verfahren nicht schützenswert seien, von den obersten Richtern gestützt. Der VoIP-Anbieter war zuvor von einem Geschworenengericht wegen Patentverletzung verurteilt worden und hatte bis zur endgültigen Klärung des Streits einen Aufschub erhalten. (vbr)