Google, Yahoo und Microsoft: Plan A, Plan B, Plan X

Bisher galt als denkbar, dass Google Yahoo im Ringen um Microsofts Übernahme-Offerte beisteht. Doch nun gibt es laut "Wall Street Journal" kartellrechtliche Bedenken.

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In den USA werden weiterhin die Möglichkeiten von Yahoo ausgelotet, einer Übernahme durch Microsoft zu entgehen, sowie auch Optionen für den Softwarekonzern, seine Interessen durchzusetzen. Als möglicher Abwehrhelfer wurde bisher Google gehandelt, das sich bereiterklärt hatte, Yahoo beizustehen. Das Wall Street Journal berichtet aber nun, Google sei nicht mehr so intensiv wie zuvor an einer Partnerschaft mit Yahoo interessiert. Falls Yahoo sein Werbegeschäft an Google auslagern würde, könnte dies auf Bedenken bei den Wettbewerbshütern stoßen, heißt es aus eingeweihten Kreisen.

Microsoft hatte Anfang dieses Monats seine unerbetene Übernahme-Offerte bekannt gegeben. Der Yahoo-Verwaltungsrat antwortete darauf diese Woche mit einer offiziellen Ablehnung. Das Angebot über 31 Dollar je Yahoo-Aktie sei zu niedrig. Daraufhin teilte Microsoft mit, das Unternehmen werde nichts unversucht lassen, um seine Ziele zu erreichen. Der Wortwechsel lässt genügend Raum für Spekulationen, die von einer feindlichen Übernahme durch Microsoft bis dahin reichen, dass Yahoo eine "Giftpille" verabreichen könnte. Beispielsweise könnte der Internetdienstleister durch Ausgabe neuer Aktien das Geschäft verteuern. Microsoft auf der anderen Seite könnte zusehen, zur Yahoo-Hauptversammlung im kommenden Sommer eigene Kandidaten zur Wahl des Verwaltungsrats einzubringen.

Noch vor der offiziellen Ablehnung durch den Yahoo-Verwaltungsrat hatte sich Bill Miller von der Vermögensverwaltung Legg Mason in einem Newsletter (PDF-Datei) zur möglichen Yahoo-Übernahme geäußert. Legg Mason ist mit 80 Millionen Aktien zweitgrößter Yahoo-Anteilseigner. Miller geht einerseits davon aus, dass es für Yahoo hart sein werde, bessere Alternativen zu Microsofts Angebot zu entwickeln. Auf der anderen Seite werde Microsoft sein Angebot erhöhen müssen. Zurzeit des Microsoft-Angebots habe sich die Yahoo-Aktie auf einem Vierjahrestief befunden.

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