Bericht: Telefónica aussichtsreicher Kandidat für Hansenet-Übernahme

In den Verkauf der deutschen Telecom-Italia-Tochter kommt einem Magazinbericht zufolge Bewegung. Ernshaft bemüht sich offenbar Telefónica um Hansenet und soll deshalb auch die besten Chancen haben.

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In den Verkauf des deutschen Netzbetreibers Hansenet kommt einem Bericht des Manager Magazins zufolge Bewegung. Telecom Italia habe den Interessenten an ihrer deutschen Tochter nun die Bücher offengelegt, berichtet das Magazin unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Aussichtsreicher Kandidat sei derzeit die spanische Telefónica. Auch Vodafone und United Internet sind offiziell weiter im Rennen. Die Interessenten hätten nun bis Ende des Monats Gelegenheit, ein weiteres unverbindliches Angebot abzugeben.

Alle drei Unternehmen haben ihr Interesse an Hansenet öffentlich bekundet, allerdings sieht sich Vodafone mit seinem Angebot am unteren Ende der Spanne und rechnet sich keine großen Chancen aus, wie Deutschlandchef Friedrich Joussen bei der Vorlage der Geschäftszahlen im Mai andeutete. Laut Manager Magazin sei in der englischen Zentrale des Vodafone-Konzerns noch nicht entschieden, ob das Unternehmen seine Festnetz-Ambitionen ausbauen solle.

Hansenet wird von seinem verschuldeten italienischen Mutterkonzern seit Ende 2008 zum Verkauf angeboten. Der Hamburger Netzbetreiber ("Alice") hat rund 2,3 Millionen DSL-Kunden. Das wäre ein ordentlicher Schub für die deutsche Telefónica-Tochter, die im Wholesale-Geschäft gut aufgestellt ist, deren Direktkundengeschäft unter der Marke O2 aber nicht richtig in die Gänge kommt.

Mit einem Verkauf der Hansenet an einen der Wettbewerber würde die seit Langem erwartete Konsolidierung des deutschen DSL-Marktes endlich voranschreiten. Zuletzt hatte United Internet beim DSL-Geschäft der Freenet AG zugeschlagen und sich 700.000 Kunden einverleibt. Der Preis lag mit knapp 125 Millionen Euro wohl unter den Erwartungen des ehemaligen Freenet-Chefs Eckhard Spoerr, dessen Preisvorstellungen den Verkauf der DSL-Sparte verzögert hatten. (vbr)