Harley-Davidson FSXB Softail Breakout im Fahrbericht

Ausbrecherkönig

Harley-Davidson ist bekanntlich Weltmeister im Varianten-Bauen. Hier paar Chromteile aus dem Ersatzteilregal, da andere Fußrasten oder Auspuffanlage, Felgen anders lackiert und schon präsentiert man den Kunden eine ganz neue Maschine. Hier der Bericht über die jüngste Harley-Kreation

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Harley hat mit der Softail Breakout ein imposantes Gerät auf die breiten Reifen gestellt, das versucht, durch edle Optik und reichlich Hubraum zu bestechen. Eine Kontaktaufnahme der gewaltigen Art.

Schwermetall-Sound

Erst mal Augen schließen und Gas geben. Natürlich nur im Leerlauf, am besten noch in der Garage. Dieser Sound ist Heavy Metal und Symphonie zugleich. Kein Wunder, dass sich Harley-Davidson schon lange den Klang seiner legendären V2-Motoren hat patentieren lassen. Wie die Marke aus Milwaukee überhaupt sehr kleinlich bei allem ist, was auch nur ansatzweise nach Plagiat aussieht. Erfolg ruft nun mal viele Nachahmer auf den Plan.

Ob schon mal jemand dafür in den Knast gewandert ist, entzieht sich unserer Kenntnis, aber Harley ist so freundlich, jetzt ein Fluchtfahrzeug für die Insassen bereit zu halten. Das neueste Model wurde "Breakout" getauft.

Kein Fluchtfahrzeug

Eines vorweg: Wirklich ideal für Verfolgungsjagden ist sie nicht – zu schwer und zu behäbig in ihrem Fahrverhalten. Dennoch wagen wir die Prognose, dass die Variante aus der Softail-Baureihe mit der etwas umständlichen Bezeichnung FXSB Softail Breakout reißenden Absatz finden wird. Denn als Harley-Davidson letzten Sommer den umgekehrten Weg des sonst Üblichen ging und die von der hauseigenen Tuningabteilung CVO (Custom Vehicles Operations) aufgemotzte Variante vor dem neuen Modell präsentierte, war diese Sonderserie von weltweit 1500 Exemplaren beinahe sofort ausverkauft. Nun schiebt Harley also die Basis-Breakout nach, für immerhin 7700 Euro weniger.

Vergiss die Leistung!

Wer sich erst einmal auf ihr niedergelassen hat, wird aber kaum etwas von der CVO-Variante vermissen, die im Drag-Style gehaltene "normale" Breakout wirkt immer noch sehr beeindruckend. Der riesige V2 hält 103 Kubikinches Hubraum bereit. Für Nicht-Amerikaner: das sind 1690 Kubikzentimeter! Pro Zylinder entsprechend 845 Kubik. Ein Kolben so groß wie eine Faust. Selbige glaubt man auch beim Kommando "Vollgas" im Nacken zu spüren.