Computermesse Systems eröffnet

Die IT-Branche gehöre mit 776.000 Beschäftigten zu den wichtigsten deutschen Industriezweigen, betonte Bayerns Wirtschaftsministerin. Der Bitkom warf der Politik vor, sich nur halbherzig um den Zuzug ausländischer Fachkräfte zu kümmen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Bayerns Wirtschaftsministerin Emilia Müller (CSU) eröffnete die Systems am gestrigen Montagabend offiziell. Auf der Messe rund um Computer, Software und Telekommunikation zeigen bis Freitag dieser Woche (26. Oktober) 1198 Aussteller aus 28 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen, das sind 62 weniger als im Vorjahr. Den Rückgang der Ausstellerzahl erklärte Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München, im Vorfeld der Systems mit der Verzögerung des Galileo-Projekts, dessen Start von 2008 auf 2012 bis 2014 verschoben wurde und zu dem im vergangenen Jahr 80 Aussteller präsent waren.

Die Informations- und Telekommunikationsbranche gehöre mit ihren rund 776.000 Beschäftigten sowie weiteren 650.000 Arbeitnehmern in den Anwender-Unternehmen zu den wichtigsten deutschen Industriezweigen, betonte Müller. Erneut warnte die IT-Branche zum Auftakt der Systems vor Wachstumshindernissen durch den zunehmenden Fachkräftemangel. Derzeit gebe es rund 40.000 offene Stellen in der Informations- und Kommunikationswirtschaft sowie bei den Anwender-Unternehmen, sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, August-Wilhelm Scheer. Insgesamt aber sah Scheer die Aussichten der Branche zuversichtlich, auch wenn der starke Preisverfall in der Telekommunikation die Stimmung trübe. Für die Informationstechnologie geht der Verband nach dem ebenfalls am Montag vorgestellten Branchenbarometer in diesem Jahr von einem Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro aus, die Erlöse der digitalen Unterhaltungselektronik sollen sogar um 6,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zulegen.

Um dem wachsenden Personalbedarf zu begegnen, werde die Nachwuchsförderung auch einer der Schwerpunkte beim zweiten nationalen IT-Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 10. Dezember in Hannover sein, kündigte Scheer an. Der Politik warf er vor, sich bisher nur "halbherzig" mit dem Zuzug ausländischer Fachkräfte befasst zu haben. "Wir sind etwas traurig darüber, dass man hier nicht nach vorne gegangen ist", sagte der Bitkom-Präsident. (jk)