Nintendo gewinnt Rechtsstreit gegen Hersteller von Raubkopierkarten

Nintendo, Square Enix, Konami und weitere haben in Japan von zwei Herstellern sogenannter Slot-1-Karten knapp eine Million US-Dollar eingeklagt.

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Von
  • Christian Braun
  • Volker Zota

Gemeinsam mit 49 anderen japanischen Firmen hat Nintendo rund 945.000 US-Dollar in einem Rechtsstreit vor einem Gericht in Tokio erstritten. Nintendo, Square Enix, Konami und weitere hatten zwei japanische Hersteller sogenannter Slot-1-Karten für die mobile Spielkonsole Nintendo DS verklagt. Mit solchen Speicherkarten – in Spielerkreisen oft als R4-Karten bezeichnet – lassen sich neben Filmen und Computerprogrammen auch illegal kopierte Spiele auf der Mobilkonsole abspielen.

Der Vertrieb der Slot-1-Karten habe bei den Unternehmen Schäden in Millionenhöhe verursacht, argumentierten die Kläger. Seit 2012 ist der Import und der Verkauf der Karten in Japan illegal.

Der am 9. Juli gewonnene Rechtsstreit ist nicht der erste Versuch Nintendos, gegen die Slot-1-Karten vorzugehen. Bereits 2009 reichte Nintendo Klagen gegen 79 chinesische Hersteller der "Raubkopierkarten" ein. Mitte 2012 musste eine Firma aus Dortmund wegen des Vertriebs der Speicherkarten eine Million Euro Schadensersatz an Nintendo zahlen. Das deutsche Unternehmen reichte aber Revision beim Bundesgerichtshof ein, der das Verfahren an den Europäischen Gerichtshof weiterleitete. Dort sind noch immer keine weiteren Entscheidungen gefallen. (vza)