BMW verkauft Elektroauto i3 zum "Kampfpreis"

Vor gut zwei Jahren hob BMW eine Untermarke für die Stromer aus der Taufe. Bald kommt mit dem i3 der erste Wagen auf den Markt – und kostet in der günstigsten Variante mit knapp 35.000 Euro mehr als ein BMW 3er. Für die Branche trotzdem ein Kampfpreis.

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Von
  • dpa

BMW steigt mit einem Kampfpreis in den Markt für Elektroautos ein und will seinen ersten serienmäßigen Stromer i3 deutlich günstiger anbieten als erwartet. In Deutschland soll der Wagen für knapp 35.000 Euro zu haben sein, wie der Konzern am Montag mitteilte. Das Auto (Bilderstrecke auf heise Autos) soll im November auf den deutschen Markt kommen. Bislang war der Preis auf rund 40.000 Euro geschätzt worden – in der Branche wird der niedrigere Einstieg, obgleich für viele Autofahrer weiter nicht bezahlbar, als Kampfpreis angesehen, um Marktanteile zu ergattern. Zum Vergleich: Opels elektrisch angetriebener Plug-in-Hybrid Ampera kostet in der günstigsten Version 45.900 Euro.

Der BMW i3 soll im November auf den Markt kommen.

(Bild: BMW)

Preislich liegt der i3 in seiner Basisversion damit ziemlich genau zwischen den Einstiegsmodellen der beiden wichtigsten klassischen BMW-Modellreihen 3er (28.900 Euro) und 5er (40.700 Euro). Der Autobauer setzt große Hoffnungen in seine neue Marke und den alternativen Antrieb. Anfang 2011 hob der Konzern eigens die Untermarke BMWi aus der Taufe. "Der BMW i3 kündigt eine neue Ära der individuellen Mobilität bei der BMW Group an", sagte Vertriebschef Ian Robertson am Montag. Später soll der Sportwagen i8 folgen.

Die Produktion des i3 im Leipziger Werk hat bereits begonnen. Bei der Karosserie setzt BMW komplett auf leichte Materialien wie Carbon und Aluminium, um so das Gewicht der Batterien auszugleichen. Im Vergleich zu einem normalen Auto soll der i3 durch Leichtbauweise 250 bis 350 Kilogramm leichter sein. Als Manko sehen Kritiker die Reichweite: Nach 130 bis 160 Kilometern muss der Wagen aufgeladen werden. Das dauert an einer normalen Steckdose acht Stunden, kann aber an einer speziellen Schnellladestation deutlich verkürzt werden.

Ein Verbrennungsmotor kann die Batterie unterwegs zwar laden und so die Reichweite erhöhen – der sogenannte Range Extender muss aber extra bestellt werden und ist nicht im Basispreis dabei. Anders als die meisten anderen Hersteller setzt BMW auf ein völlig neu konzipiertes Fahrzeug. VW etwa stattet Autos wie den Kleinwagen Up mit Elektroantrieben aus.

Der E-Up soll ebenfalls in diesem Jahr zu den Händlern rollen. In der kleinsten Variante kostet der Wagen 26.900 Euro. Zum Vergleich: das Basismodell des Kleinwagens kostet 9975 Euro – allerdings mit deutlich weniger Ausstattung als die des Elektrobruders. (anw)