Bericht: Microsoft erwägt deutlichen Stellenabbau

Der Softwarekonzern sucht nach Einsparmöglichkeiten. Zu den Alternativen gehören laut einem Bericht des "Wall Street Journal" auch Entlassungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 134 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Software-Konzern Microsoft erwägt laut einem Zeitungsbericht einen deutlichen Stellenabbau. Mögliche Streichungen könnten bereits kommende Woche bekannt gegeben werden, schreibt das Wall Street Journal heute unter Berufung auf informierte Personen. Eine genaue Zahl sei nicht zu erfahren gewesen, es gehe aber um weit weniger als die bis zu 15.000 Arbeitsplätze, über die zuletzt spekuliert wurde. Außerdem suche der Konzern noch nach anderen Einsparmöglichkeiten, dank denen vielleicht doch keine Jobs wegfallen müssen, hieß es.

Vergangene Woche hatte Konzernchef Steve Ballmer in einem Interview nicht sagen wollen, ob Microsoft Entlassungen plane. Das Wall Street Journal spekuliert, der Konzern könne kommende Woche zur Bekanntgabe der Zahlen des Weihnachtsquartals Sparmaßnahmen verkünden. Eine große Entlassungswelle wäre ungewöhnlich für den Redmonder Konzern. Bisher hatte Microsoft vereinzelt Stellen gestrichen, mitunter nach Übernahmen von anderen Unternehmen. Ansonsten hat der Konzern bislang hauptsächlich Mitarbeiter entlassen, die weniger als erwartet geleistet hatten.

Microsoft hatte zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres im Juni rund 91.000 Mitarbeiter. Im Juni 1999 waren es nach Angaben des Wall Street Journal noch 31.000. Allein im Geschäftsjahr 2007/08 seien mehr als 12.000 Mitarbeiter hinzugekommen. In dem Jahr war der Umsatz um um 18 Prozent auf 60,42 Milliarden US-Dollar gestiegen. Analysten rechnen damit, dass der Konzernumsatz in dem nun laufenden Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr nur um 5 Prozent anziehen werde.

Ungewiss ist momentan noch, wie sich die Insolvenz des Netzwerkausrüsters Nortel auswirken wird. Microsoft hatte mit Nortel im Juli 2006 eine "Allianz für innovative Kommunikation" ins Leben gerufen, die die gegenwärtige, "Netzwerk-zentrierte" Kommunikation wie E-Mail, Instant Messaging, Telefonie und Multimediakonferenzen verbessern will. (anw)