HyperTransport-Erweiterung für modulare Server mit vielen Prozessoren

Mit der HyperTransport-Spezifikationserweiterung High Node Count sollen sich Server aus fast beliebig vielen Prozessoren zusammenschalten lassen.

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Anlässlich des zweiten Symposiums des HyperTransport Center of Excellence der Uni Heidelberg (früher Mannheim), das gleichzeitig der erste Workshop on HyperTransport Research and Applications (WHTRA) war, gab das HyperTransport-Industriegremium einen Ausblick auf die noch unveröffentlichte Spezifikation "HyperTransport High Node Count". Mit HyperTransport 3.0/3.1 (HT3) wird zwar Link Splitting möglich, so dass zukünftige AMD-Opteron-Serverprozessoren ihre drei HT-Links aufspalten können. Damit können in Servern mit bis zu acht physischen Prozessoren alle auf direktem Wege miteinander kommunizieren, was die Latenzzeiten beim Zugriff auf "entfernte" Speichercontroller reduziert. Mit HyperTransport High Node Count soll sich dieses Konzept auf (modulare) Maschinen mit viel mehr Prozessoren erweitern lassen. Bisher lassen sich solche Konfigurationen nur auf Umwegen erreichen, etwa via Infiniband oder dem in der Versenkung verschwundenen Horus-Chip.

Auf dem WHTRA wurden auch erste Prototypen von HTX-3.0-Erweiterungskarten mit schnellen Xilinx-Virtex-5-FPGAs vorgestellt; die an der Uni Heidelberg entwickelte Erweiterungskarte stellt zwei 10-GBit/s-Ethernet-(10GE-)Ports bereit, die auch als Infiniband-Schnittstellen arbeiten können. Noch mit HT-2-Schnittstelle arbeitet die 10GE-Adapterkarte Vulcan SE HT6210 der israelischen Firma Commex, deren Prozessor den Netzwerkverkehr gleichzeitig filtern kann. Die Firma Celoxica hat einen HTX-Applikationsbeschleuniger im Angebot. Das mittlerweile größtenteils zu Dolphin gehörende Unternehmen Numascale arbeitet an einem Chip, der per HTX externe Links mit Datentransferraten von bis zu 19,2 GByte/s ermöglicht.

Zurzeit liefert HP mit ProLiant DL165-G5 und DL785-G5 zwei Server für aktuelle Quad-Core-Opterons, die mit HTX-(1)-Steckplätzen bestückt sind; mit der Hexa-Core-CPU Istanbul und dem Chipsatz SR5690 will AMD in der zweiten Jahreshälfte erste HT3-taugliche Serversysteme vorstellen. Auch der in Entwicklung befindliche chinesische Godson-Prozessor, der in Zukunft auch in Supercomputern zum Einsatz kommen soll, setzt auf die von AMD und Alpha-Entwicklern einst unter dem Namen LDT angekündigte HyperTransport-Schnittstelle. (ciw)