Informationen zum "chinesischen Trojaner" unter Verschluss
Passend zum "Kalten Krieg im Internet" sind die in der Bundesverwaltung aufgetauchten "chinesischen Trojaner" zur geheimen Verschlusssache erklärt worden.
- Detlef Borchers
Passend zum Kalten Krieg im Internet sind die in der Bundesverwaltung aufgetauchten "chinesischen Trojaner" zur geheimen Verschlusssache erklärt worden. Alle Anfragen von Journalisten, wie es um das Reverse Engineering der entdeckten Attacken auf das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt und das Forschungsministerium bestellt ist, werden abgeblockt. Dabei hieß es noch, bevor dies zur geheimen Verschlusssache erklärt wurde, man sei bei der Analyse des Trojaners ein gutes Stück vorangekommen und habe die Sicherheitslücke entdeckt, durch die der Angriff erfolgte. Ob diese Sicherheitslücke inzwischen gepatcht ist und in welcher Software die Sicherheitslücke aufgefunden wurde, darf derzeit nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt werden.
Während Firmen wie Symantec vor einem "Kalten Krieg" warnen, laufen die Nachfragen daher ins Leere, ob dieser Krieg denn auch auf deutschem Boden stattfindet. Das gilt sowohl für die Verwaltungsbehörden und das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wie für die Telekom, die Betreiberin der Behördennetze ist und den Netzverkehr überwacht. Die deutsche Heimlichtuerei entspricht dabei den außerordentlich vagen Berichten von chinesischen Attacken auf US-amerikanische Netze. Von diesen Attacken gibt es bislang nur die Information, dass sie eine Sicherheitslücke von Windows XP ausnutzten und von der Software Netwitness Nextgen (PDF-Datei) entdeckt wurden, die den Datenverkehr auf Anomalien überwacht.
Siehe zu dem Thema auch:
- Report: "Kalter Krieg" im Internet droht
- China verärgert über neue deutsche Vorwürfe wegen Internetspionage
- Bericht: China hegt Pläne zur Erlangung der "elektronischen Dominanz"
- Auch Frankreichs Regierungscomputer sollen Ziel chinesischer Angriffe gewesen sein
- "Cyber-Krieg" in vollem Gange
- Staat und Wirtschaft wollen IT-Infrastrukturen besser absichern
- Chinesische Cyber-Attacken angeblich auch gegen britische Ministerien
- China weist Vorwürfe über Cyber-Attacken auf Pentagon-Computer zurück
- Chinesische Angreifer stecken offenbar hinter Cyber-Attacke auf das Pentagon
- Pentagon nimmt nach Cyber-Angriff 1500 Rechner offline
- "Cyber Command" soll Überlegenheit der USA im Cyberspace sichern
- Online-Spionage "alltäglicher Wahnsinn des Internet"
- Politiker fordern Aufklärung über chinesische Trojaner-Angriffe
- Deutsche Regierung im Visier eines chinesischen Trojaners?
- China späht angeblich PCs des Bundeskanzleramtes aus
- Britisches Parlament über WMF-Exploit angegriffen
- Chinesische Angreifer klauen Daten von Server der US-Regierung
- UK-Sicherheitsbehörde warnt vor Trojaner-Angriffen auf kritische Infrastrukturen
(Detlef Borchers) / (jk)