Bericht: Erpressung der Telekom mit gestohlenen Kundendaten

Laut Focus soll ein ehemaliger Mitarbeiter eines Call-Centers gedroht haben, Kunden-Listen an die Medien weiterzugeben und Datenlecks bei der Telekom aufzudecken. Offenbar zum Schein habe die Telekom dem anonymen Erpresser 10.000 Euro angeboten.

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Von
  • Daniel Lüders

Ein ehemaliger Mitarbeiter eines Call-Centers der Telekom soll nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus den Konzern mit gestohlenen Kundendaten erpresst haben. Der Telefonwerber soll der Telekom unter dem Mail-Pseudonym "Gretchenfrage 1" gedroht haben, Kunden-Listen an die Medien weiterzugeben und Datenlecks bei der Telekom aufzudecken. Offenbar zum Schein habe die Telekom dem anonymen Erpresser 10.000 Euro angeboten.

Die Bonner Staatsanwaltschaft bestätigte den Fall im Detail nicht. Oberstaatsanwalt Fred Apostel sagte aber am heutigen Sonntag: "Es gibt einen Haftbefehl wegen versuchter Erpressung gegen eine in der vergangenen Woche festgenommene Person, die im Besitz umfangreicher Daten – Telefon und sonstiger Daten – der Kunden der Deutschen Telekom war. Diese Daten sind alle gesichert." Weitere Angaben machte er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Angaben des Focus sei der 49-jährige Tatverdächtige nach einer umfassenden Aussage wieder freigekommen. Im Verhör soll er gravierende Sicherheitslücken bei der Telekom geschildert haben. So soll ihm der Betreiber des Call-Centers das Codewort genannt haben, mit dem er auf eine telekominterne Internet-Plattform mit den kompletten im Konzern gespeicherten Kunden-Daten zugreifen konnte.

Im Jahr 2007 habe der Mann Telekom-Sicherheitsleute erfolglos über das Datenloch informiert. In Absprache mit einem Journalisten habe er die Mail an die Telekom abgeschickt. In der Vernehmung habe er beteuert: "Ich wollte kein Geld. Es war keine Erpressung." (dpa)

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(dal)