Sony legt LCD-Beteiligung bei Sharp auf Eis

Angesichts der kritischen Finanzsituation hadert der Unterhaltungselektronikkonzern mit dem geplanten Einstieg in Sharps LCD-Fabrik der zehnten Generation.

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Das von Sony und Sharp geplante Joint Venture zur Fertigung großer Flüssigkristallpanels liegt vorerst auf Eis. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation habe man beschlossen, die im Februar 2008 abgegebene Absichtserklärung über die Gründung eines Joint Ventures um ein Jahr bis März 2010 zu verlängern, teilten die Partner am Donnerstag mit. Ende Juni 2010 wolle man die Verhandlungen dann endgültig abschließen. Beide Unternehmen, die seit Anfang 2008 über Details verhandeln, bekräftigten ihr Interesse an einer Zusammenarbeit.

Angesichts der Finanznöte, in denen sich Sony derzeit befindet, scheint die Entscheidung folgerichtig. Bei Samsung ist Sony bereits im Joint Venture S-LCD an zwei Fabriken der achten Generation (Substratgrößen von 2,20 m × 2,50 m) beteiligt. Auch eine noch weitergehende Beteiligung an Samsungs LCD-Produktion war zwischenzeitlich Thema, doch dürfte das nun vom Tisch sein. Da Sony zwar Fernseher, aber keine eigenen Panels baut, will sich der Konzern durch die Beteiligungen den Zugriff auf die großen TV-Panels sichern.

Sharp errichtet nahe Osaka bereits die LCD-Fabrik der zehnten Generation, um die es bei dem beabsichtigten Joint Venture mit Sony geht. Die Gebäude stehen weitgehend, derzeit werden die Produktionsanlagen installiert. Die Inbetriebnahme soll wie ursprünglich geplant im März 2010 erfolgen. Wenn die neue Fabrik, in der Glassubstrate in Schrankwandgröße (2,85 m × 3,05 m) verarbeitet werden können, angelaufen ist, sollen große TV-Panels ausschließlich dort und in Sharps aktueller Fabrik der achten Generation "Kameyama 2" in Mie gefertigt werden. In der Folge wird die Gen-6-Fab "Kameyama 1" auf kleine und mittelgroße LCDs (bis etwa 12 Zoll) umgestellt und ältere Fabs in Mie und Nara, die noch kleinere Substratgrößen verarbeiten, werden geschlossen. (uk)