Bericht: Ericsson will aus Joint Venture mit Sony aussteigen

Verhandlungen über einen Ausstieg der Schweden bei Sony Ericsson laufen, berichtet das Manager Magazin unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Sony wolle das Handygeschäft ganz übernehmen, doch fehle dafür das Geld.

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Der schwedische Ausrüster Ericsson will einem Medienbericht zufolge aus dem gemeinsam mit Sony getragenen Handyhersteller Sony Ericsson aussteigen. Entsprechende Gespräche zwischen den Schweden und den Japanern liefen bereits, berichtet das Manager Magazin in seiner kommenden Ausgabe. Sony sei bereit, den Handyhersteller alleine zu übernehmen.

Allerdings sei das nicht ganz einfach, weil Sony nach dem jüngsten Gewinneinbruch das nötige Kleingeld nicht unbedingt flüssig habe. Deshalb würden nun auch Gespräche mit Banken über eine mögliche Finanzierung geführt. Das Manager Magazin beruft sich auf mehrere mit der Situation vertraute Personen. Ericsson wollte "Spekulationen" gegenüber dem Magazin nicht kommentieren.

Sony-Chef Howard Stringer hatte bereits im vergangenen Herbst angedeutet, dass der Konzern über eine Komplettübernahme der Handy-Tochter nachdenke. "Einen Partner herauszukaufen ist nie einfach", hatte der Sony-Boss im August 2008 zu Protokoll gegeben. "Wir müssen wieder so zusammenarbeiten wie vor zwei Jahren. Oder das Joint Venture muss eine eigene Lösung finden", sagte Stringer damals mit Blick auf Sony Ericsson. Kurz zuvor hatte Sony das komplette Musikgeschäft des ehemaligen Joint Ventures mit Bertelsmann übernommen.

Sony und Ericsson kooperieren bei der Handyherstellung seit 2001. Das Joint Venture hat – wie andere Branchengrößen auch – bessere Zeiten gesehen. 2008 hatte das Unternehmen 96 Millionen Handys abgesetzt und war zum Jahresende in die roten Zahlen geraten. Sony Ericsson kam im vergangenen Jahr auf einen Marktanteil von 8,2 Prozent und liegt damit hinter der Konkurrenz von Nokia, Samsung, LG und Motorola. (vbr)