Qimonda-Werker demonstrieren

Die Qimonda-Beschäftigten erheben die Forderung nach Staatsbeteiligung an dem insolventen Speicherchiphersteller: Auf Transparenten appellierten sie an Sachsens Ministerpräsidenten, Farbe zu bekennen.

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  • dpa

Hunderte Qimonda-Werker demonstrieren seit Donnerstagmorgen in Dresden für den Erhalt des insolventen Speicherchipherstellers. Vom Deutschen Hygiene-Museum zogen sie durch die Innenstadt in Richtung Landtag, wo das Parlament sich in einer Sondersitzung am Vormittag mit einer Beteiligung des Freistaates an dem Unternehmen befassen will. Auf Transparenten appellierten die Demonstranten an Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), Farbe zu bekennen. Bislang lehnte Tillich eine Beteiligung des Landes ab. Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) hatte dagegen am Dienstag für eine solche Variante klare Bedingungen formuliert. Zunächst müsse ein starker Investor gefunden werden, sagte der Minister.

Dieser Investor ist möglicherweise in Form des chinesischen Staatsunternehmens Inspur vorhanden. Inspur soll dem Vernehmen nach bereit sein, 48 Prozent der Anteile zu übernehmen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé hatte schon vor Tagen eine Staatsbeteiligung als Übergangslösung ins Spiel gebracht. Darin sieht er die "einzig verbleibende Möglichkeit", um eine Zerschlagung von Qimonda zu verhindern. Ähnlich äußerte sich auch der IT-Beauftragte der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Wigand Cramer. Der Freistaat Sachsen müsse sich nun überlegen, ob er einen Leuchtturm umfallen lasse. In der Belegschaft von Qimonda herrscht unterdessen Unklarheit, wer ab 1. April noch zur Kernmannschaft gehört. Angeblich soll das Team nur aus 60 bis 80 Mitarbeitern bestehen. Derzeit sind noch knapp 3000 Beschäftigte im Dresdner Qimonda-Werk.

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(dpa) / (jk)