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Autoelektronik mit Harmans Oakland: HTML5-Apps und Schutz vor Hackerangriffen

Harman setzt bei seiner Car-Infotainment-Plattform "Oakland" auf einfach programmierbare Apps und abgegrenzte Systembereiche für Fahrzeug-relevante Daten und Entertainment, die vor Cyberangriffen schützen sollen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Harman setzt bei seiner kommenden Car-Infotainment-Plattform "Oakland" voll auf HTML5-Anwendungen; dies teilte der Hersteller im Rahmen der derzeit in Las Vegas stattfindenden CES mit. Dieser Schritt hätte unter anderem den Vorteil für die Automobilhersteller, leicht Programmierer für diese Apps finden zu können.

Harman führte Oakland mit zwei 12-Zoll-Touchdisplays mit einer Auflösung von jeweils 1280 × 800 Bildpunkten vor, auf denen parallel einerseits Fahrzeug-relevante Daten und andererseits die Entertainment-Inhalte zu sehen waren. Letztere umfassten auch eine von Harman mitgelieferte 3D-Navi-Software sowie einen App Store. Das Unternehmen gab an, mit Oakland dass erste Embedded-System entwickelt zu haben, dass auch die ausreichende Performance für den Einsatz von HTML-5-Apps biete. Tatsächlich reagierte das Navi flott auf Eingaben. Die Bestückung des App Stores soll in der Hand des Automobilherstellers liegen; als Beispiel wurde Google Maps vorgeführt.

Blick auf Harmans "Oakland"-Plattform mit ihren beiden Bereichen.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Bei Oakland hat sich Harman zudem Gedanken zum Schutz von Car-Infotaiment-System vor Cyberattacken gemacht. Nach Angaben des Produktmanagers sei dies dringend nötig: Der modulare Aufbau der Automotive-Systeme biete einfach zu viele potenzielle Einfalltore. Als wichtigste Vorsichtsmaßnahme laufen bei Oakland über einen Hypervisor parallel zwei voneinander getrennte Domains mit jeweils eigenem Betriebssysteme: QNX für den Fahrzeug-relevanten Teil und Linux für den Infotainment-Part. Zugriffe von einem Bereich auf den anderen seien nicht möglich; sichergestellt werde die Separation der beiden Betriebssysteme mithilfe des Hypervisors des Systems (Hardware-Virtualisierung und Speicherpartitionierung).

Zudem würden Watchdogs den Infotainment-Bereich ständig kontrollieren. Stellten diese unberechtigte Zugriffsversuche fest, würden sie unverzüglich einen Reset auslösen – von dem der Fahrzeug-relevante Teil unbeeinflusst bliebe. Aktuell laufe Oakland auf einer Hardware mit einer Dual-Core-CPU, die Plattform sei aber skalierbar. Auf lange Sicht gehe man davon aus, dass das System am Ende auf einer Hardware mit 8-Kern-Prozessoren laufen wird. Mit der steigenden Prozessorleistung sei es möglich, mehr und mehr Domains einzurichten.

Harman will in Kürze den ersten Automobilhersteller präsentieren, der die neue Oakland-Plattform nutzt.

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Update: Die Plattform heißt nicht Oklahoma, sondern "Oakland". Der Name wurde im Text entsprechend geändert. (nij)