Agilent leitet nächste Entlassungswelle ein

Zusätzlich zu den angekündigten 1400 Entlassungen würden weitere 2700 Jobs abgebaut, teilte der Messtechnik-Spezialist jetzt mit. Unter der Rezession leiden vor allem die Electronic Measurements Group und das Segment "Halbleiter- und Platinentests".

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der kalifornische Messtechnik-Spezialist Agilent Technologies wird nach deutlichen Umsatz- und Auftragsrückgängen unter anderem im Elektronikbereich (Electronic Measurements Group) weiter Stellen abbauen. Über die bereits angekündigten 1400 Entlassungen hinaus, würden weitere 2700 Jobs abgebaut, teilte das Unternehmen in Santa Clara mit. Von den zuletzt rund 19.600 Arbeitsplätzen werden damit insgesamt über 20 Prozent abgebaut. Nach Angaben von Finanzchef Adrian Dillon verteilen sich die Entlassungen auf die USA (40 Prozent), Europa (40 Prozent) und Asien (20 Prozent). In Deutschland unterhält Agilent insgesamt sechs Standorte mit rund 1400 Mitarbeitern.

Für die Electronic Measurements Group erwartet der Konzern, der im Geschäftsjahr 2008 (Ende: 31. Oktober) einen Gesamtumsatz von 5,774 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete, Umsatzrückgänge in einer Größenordnung von 30 Prozent. "Wir sehen hier keine kurzfristige Erholung", verdeutlicht Dillon. Die im Geschäftsjahr 2008 erzielten Umsätze könnten womöglich erst in drei Jahren wieder erreicht werden. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hatte die Electronic Measurements Group mit 596 Millionen Dollar die niedrigsten Umsätze in der Geschichte des Unternehmens erzielt, das im Jahr 1999 als Folge der Auslagerung mehrerer Geschäftsbereiche des IT-Konzerns Hewlett-Packard entstanden war.

Deutlich stabiler präsentiert sich das zweite Standbein des Konzerns, die Geschäftseinheit Life Sciences/Chemische Analysentechnik. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten hier sowohl Umsätze (525 Millionen Dollar) als auch Neuaufträge (523 Millionen Dollar) nahezu gehalten werden. Im kleinsten Geschäftssegment "Halbleiter- und Platinentests" sanken die Erlöse hingegen um fast die Hälfte auf 45 Millionen Dollar. Bei den Neuaufträgen musste Agilent sogar einen Einbruch um Zweidrittel auf nur noch 32 Millionen Dollar hinnehmen. Über den Stellenabbau will Agilent in diesem Bereich künftig 10 Millionen Dollar jährlich sparen, in der Electronic Measurements Group sollen es 300 Millionen Dollar pro Jahr sein. (pmz)