Qimonda-Mitarbeiter entscheiden sich für Transfergesellschaft

Mit der vom Insolvenzverwalter erwarteten Klarheit haben sich fast alle Qimonda-Mitarbeiter für den Übergang in eine Transfergesellschaft entschieden. Unterdessen laufen die Verhandlungen mit potenziellen Investoren für den Speicherhersteller weiter.

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  • dpa

Etwa 93 Prozent der derzeit noch rund 2200 Mitarbeiter des Dresdner Werkes des insolventen Chipherstellers Qimonda wollen in eine Transfergesellschaft wechseln. Betriebsrat Martin Welzel bestätigte am Freitag auf Anfrage eine Meldung des MDR-Sachsenspiegels. Viele Beschäftigte seien durch verbesserte Bedingungen, die von der Qimonda-Mutter Infineon am Donnerstagabend verkündet wurden, davon überzeugt worden, sagte er. Die Betroffenen sollen mehr Geld bekommen. Dazu wurde der Verbleib in der Transfergesellschaft im Durchschnitt um einen Monat verlängert.

Qimonda hatte im Januar nach monatelangem Kampf wegen fallender Speicherchip-Preise Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffé ist seither auf Investorensuche. Laut MDR-Sachsenspiegel hat Jaffé eine Zustimmung von mindestens 90 Prozent erwartet, da es nur dann Erfolgsaussichten gebe. Qimonda will mit der Transfergesellschaft möglichst viele Beschäftigte halten, um den Betrieb für den Fall einer erfolgreichen Interessenten so schnell wie möglich wieder hochfahren zu können.

Die Süddeutsche Zeitung hatte unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, Investoren aus Russland und Taiwan seien an der Infineon-Tochter interessiert. Zudem hatte der taiwanesische Halbleiterkonzern Taiwan Memory, der gerade aufgebaut wird, sein Interesse an Qimonda bestätigt. Jaffé spricht ebenfalls mit dem chinesischen Staatsunternehmen Inspur. In Russland, China und Taiwan wird die Chipindustrie mit öffentlichen Geldern gefördert.

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(dpa) / (vbr)