Silk-Road-Händler will gegen Beschlagnahme von Bitcoins klagen
Rund 100 Bitcoins fordert ein 52-jähriger Brite aus dem Guthaben, das die US-Behörden von den Servern des abgeschalteten Drogenmarktplatzes Silk Road konfisziert haben. Er habe lediglich legale Utensilien über die Silk Road verkauft.
Ein ehemaliger Händler des Drogenmarktplatzes Silk Road will offenbar gegen Beschlagnahme seiner Einnahmen klagen. Der 52-jährige Brite will laut Bericht von Forbes beweisen können, lediglich legale Utensilien wie Bongs aus seinem Headshop verkauft zu haben. Insgesamt fordert er rund 100 Bitcoins (aktuell rund 70.000 Euro) die unter den fast 30.000 Bitcoins sein sollen, welche US-Behörden von den Silk-Road-Servern beschlagnahmt hatten.
"Ich habe auf Silk Road verkauft, weil es eine große Nutzerbasis hatte, die meiner Zielgruppe entsprach. Wo hätte man besser Zigarettenpapier in King-Size-Größe verkaufen können?“, zitiert Forbes den Mann. Dem Bericht zufolge nahmen ihn die Fahnder im Oktober 2013 fest, im Rahmen der weltweiten Verhaftungen kurz nach Aushebung der Silk Road. Gegen Kaution kam er jedoch frei, eine Anklage ist wohl bislang nicht erhoben worden.
Der Brite, der sich in seinem Twitter-Profil als "alternden Psychonauten" bezeichnet, hat bereits zu Spenden für seinen Rechtsstreit aufgerufen. Aktuell soll er noch einen Rechtsanwalt suchen. Welche Chancen sein Ansinnen hat, ist offen. Offen ist ebenfalls, was genau die US-Behörden mit dem großen Bitcoin-Guthaben machen wollen. Berichte sprechen von einer öffentlichen Versteigerung mit noch unklarem Termin.
Darüber hinaus hat das FBI auch noch eine Wallet mit rund 144.000 Bitcoins beschlagnahmt, die von den privaten Rechnern des als mutmaßlichen Silk-Road-Betreibers verhafteten US-Amerikaners stammen soll. Auch hier ist noch unklar, was mit dem Kryptogeld passieren soll. Der Verdächtige bestreitet alle Vorwürfe und hat bereits rechtliche Schritte gegen die Beschlagnahme eingeleitet.
Jüngste Verhaftung im Silk-Road-Kontext ist der 24-jährige US-Amerikaner Charlie Shrem, Chef der nicht mehr operierenden Bitcoin-Börse Bitinstant. Shrem soll Silk-Road-Käufern gemeinsam mit einem Komplizen Bitcoins im Wert rund einer Millionen US-Dollar für Drogenhandel verschafft haben, so der Vorwurf. Shrem erwarten bis zu 30 Jahre Haft.
Silk Road war ein überaus erfolgreicher Online-Marktplatz für illegale Substanzen, bei dem sich Händler und Käufer eigene Profile einrichten konnten. Die Website war nur über Anonymisierungsdienste wie Tor erreichbar, als Zahlungsmittel dienten Bitcoins. Der illegale Marktplatz soll fast 4000 Verkäuferprofile und über 145.000 Käuferprofile gehabt haben. (axk)