Eine Renault-Studie „speziell für Kunden in den aufstrebenden Schwellen­ländern"

Bollywood Buggy

Mit der Designstudie KWID zeigt Renault auf der Motorshow in Neu Delhi einen Buggy mit Flügeltüren und Heckspoiler „für Kunden in den aufstrebenden Schwellen­ländern“. Wir wären nicht überrascht, wenn Renault diesen Weg nicht weiter verfolgen würde

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Von
  • Florian Pillau
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Neu Delhi (India) 5. Februar 2014 – Mit der Designstudie KWID zeigt Renault auf der Motorshow in Neu Delhi einen kompakten Buggy von nur 3,6 Metern. Es soll sich laut Hersteller „speziell an den Bedürfnissen der Kunden in den aufstrebenden Schwellen­ländern“ orientieren. An der bollywoodbunten Show sollen Designer aus Indien, Russland, Brasilien, Frankreich und Japan mitgewirkt haben.

Unter dem Gesichtspunkt, dass für Schwellenländer entwickelte Autos ja schon immer eher ein interessantes Experimentierfeld waren, eine spannende Ankündigung. Man denke nur an das Extrembeispiel Tata Nano, den die Zielgruppe nicht im erwarteten Maße kauft, weil er ohne Prestige ist. Da anderes aber zu teuer wäre, bleibt man dann doch lieber bei gebrauchten und auch aus dritter Hand noch haltbaren Mercedes oder Toyota mit dem Vorteil eines besseren Platzangebots und perspektivisch sogar noch höherer Sicherheit. Die Studie kommt dennoch nicht von ungefähr: Renault ist der wichtigste europäische Hersteller in Indien. Mit einem Absatzplus von 83,1 Prozent verdoppelte die Marke nach eigenen Angaben 2013 ihren Marktanteil in Indien nahezu auf 2,6 Prozent.

Scherentüren für Downtown Mumbai

Von einem Buggy der 1960er-70er soll er laut Pressemitteilung inspiriert sein, was wir nicht glauben, denn er ist ja geschlossen und sieht viel eher nach einem der Rennsport-Buggies aus, wie sie von der Rallye Dakar bekannt sind. Darauf deuten auch die auf den Bildern sichtbaren Doppelfedern an der Hinterachse. Buggy ist halt nicht gleich Buggy. So etwas wie diese Verwechslung passiert manchmal eben, wenn internationale PR-Abteilungen zusammenarbeiten.