Acers Atom-PC mit Nvidia-Chipsatz kommt im Mai

Der Acer AspireRevo R3600 wird eines der ersten "Nettops" auf Basis der Nvidia-Plattform namens Ion sein, die den Intel Atom mit einem GeForce-9400-Chipsatz kombiniert.

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Acer AspireRevo R3600

(Bild: Nvidia)

Der erste offiziell angekündigte Billig-PC mit Intel-Atom-Prozessor und Nvidia-Chipsatz, der Acer AspireRevo R3600, ist nun bei den ersten Versandhändlern zu Preisen um 300 Euro aufgetaucht und soll etwa ab Mitte Mai ausgeliefert werden. Acer selbst hat noch keine genaueren technischen Daten veröffentlicht, doch einige Angaben kann man sich aus den Angeboten von Händlern wie T-Online, Alternate und der britischen Firma Play.com zusammensuchen, von denen Letztere auch Linux-Versionen des AspireRevo aufführt.

Laut T-Online.de-Shop kommt der aus vielen anderen Nettops bekannte Intel Atom 230 als Hauptprozessor zum Einsatz, der wie die sparsamere Mobilversion Atom N270 (2,5 statt 4 Watt TDP) mit 1,6 GHz Taktfrequenz und Hyper-Threading arbeitet. Viele Händler nennen den Nettop-Prozessor Atom N230, aber eine solche Typenbezeichnung gibt es bei Intel nicht – das "N" kennzeichnet (bisher) die Mobil-Atoms. Nvidia wiederum hatte das Ion-Referenzsystem hingegen mit der Dual-Core-CPU Atom 330 bestückt (8 Watt TDP).

Ursprünglich hatte Nvidia den Chipsatz der Ion-Plattform als GeForce 9400M G bezeichnet – also denselben Namen wie für den Mobilchipsatz verwendet. Nun ist die Rede von einem ION Graphics Processor, dessen Speicher-Controller offenbar nur einen (statt zwei) RAM-Kanäle anbindet. Der Chipsatz kann DDR2- oder DDR3-SDRAM ansteuern; Acer verwendet offenbar den billigeren DDR2-Speicher, und zwar 2 GByte.

Der AspireRevo hat eine HDMI-Buchse.

(Bild: Nvidia)

Die im Chipsatz integrierte Grafikeinheit besteht aus 16 sogenannten CUDA-Kernen, also Shader-Einheiten, die mit 1100 MHz Taktfrequenz laufen; der restlichen Grafikeinheiten arbeiten mit 450 MHz. Die 3D-Performance dürfte zwar deutlich höher liegen als beim Intel-Chipsatz 945GC mit GMA-950-Grafik, aber nicht einmal an billigste Einsteiger-Grafikkarten mit aktuellen GPUs heranreichen. Für aufwendigere 3D-Spiele ist der 1,6-GHz-Atom ohnehin viel zu lahm. Trotzdem vergleicht Acer den AspireRevo mit Spielkonsolen, und Play.com liefert das Gerät sowohl mit einem Spiele-Controller als auch mit einigen Spielen aus.

Ein optisches Laufwerk fehlt dem AspireRevo, aber Acer und Nvidia heben hervor, dass der Rechner HD-Video in voller 1080p-Auflösung wiedergeben kann, ausdrücklich auch von Blu-ray Discs, sofern man ein externes USB-Laufwerk anschließt. Welcher Software-Decoder dabei zum Einsatz kommt, ist aber unklar.

Als Betriebssystem ist Windows Vista Home Premium oder – im Verbund mit einer 8-GByte-SSD statt einer 160-GByte-Festplatte – Linux vorinstalliert. Eine GBit-LAN-Port und ein WLAN-Adapter sind ebenso vorhanden wie ein Speicherkartenleser. Die Schnittstellenausstattung ist besser als etwa bei der Eee Box von Asus, die nur vier USB-Ports aufweist: Der AspireRevo besitzt davon sechs sowie eine eSATA-Buchse. Mit einer Kantenlänge von 18 Zentimetern und einer Höhe von 3 Zentimetern ist das Gehäuse noch etwas kompakter als das der Eee Box, mit einer beigelegten Halterung lässt sich der Mini-PC an Flachbildschirmen mit VESA-kompatibler Vierloch-Halterung befestigen. Außer einer HDMI-Buchse, die vermutlich auch digitale Audiosignale ausgibt, steht auch ein VGA-Anschluss für analoge Display bereit. (ciw)