Große Server verkaufen sich immer schlechter

Der Server-Markt schrumpfte weiter, obwohl die Stückzahlen bei den x86-Servern wuchsen – doch die Unix-, z/OS- und Itanium-Maschinen von IBM, HP und Oracle finden immer weniger Käufer.

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Die konkurrierenden Marktforscher von Gartner und IDC haben ihre Schätzungen für den Server-Weltmarkt im vierten Quartal und im gesamten Jahr 2013 vorgelegt. Demnach wuchs zwar die Stückzahl der verkauften Geräte im Jahresvergleich leicht, aber der Umsatz sank. Laut Gartner stieg die Zahl der verkauften Server im Jahr 2013 um 2,1 Prozent, aber der Umsatz fiel um 4,5 Prozent (IDC: 4,4 Prozent).

Der schrumpfende Umsatz geht vor allem auf die High-end- und Midrange-Systeme zurück, also IBM-Mainframes mit z/OS (System z), Power-Server (System p), Itanium-Maschinen von HP und SPARC-Systeme von Oracle und Fujitsu. Folglich schrumpfen deren Marktanteile weiter: Laut IDC entfielen auf IBM System z 8 Prozent Umsatzanteil im vierten Quartal 2013 und auf Unix-Systeme 13,6 Prozent. X86-Server mit Linux (28,5 Prozent) legten hingegen um 4,6 Prozentpunkte zu, Windows Server wuchs etwa halb so stark auf 45,7 Prozent.

Apropos Itanium: Die HP-Sparte für Business-Critical Systems hatte kürzlich einen Umsatzrückgang um 25 Prozent im Jahresvergleich auf nur noch 228 Millionen US-Dollar im vorigen Geschäftsquartal gemeldet.

Bei den x86-Servern geht es dagegen aufwärts, allerdings im Mittel nur leicht. Doch einige Bauformen, vor allem günstige Cloud-Server für hohe Packungsdichte, sowie manche Hersteller schafften sehr hohes Wachstum. So festigte Cisco mit seinen Blade-Systemen und 34,5 Prozent Umsatzwachstum seinen vierten Platz nach Umsatz, allerdings mit deutlichem Abstand zum Führungstrio HP, IBM und Dell. Der geplante Verkauf der IBM-Sparte für x86-Server an Lenovo wirkt sich hier noch nicht aus. Von den Stückzahlen her lag Huawei im vierten Quartal 2013 vor Fujitsu – in Zukunft spielen also mindestens zwei chinesische Firmen ganz oben mit, als dritte verkauft auch Inspur kräftig. Huawei konnte die Stückzahl im Jahresvergleich um 188 Prozent steigern, und zwar auf mehr als 90.000 Geräte.

Beim Server-Umsatz im Gesamtjahr sieht IDC die Firma Cisco noch ganz knapp hinter Oracle (zirka 2,2 Milliarden und 2,3 Milliarden US-Dollar). Schon mehr Umsatz, nämlich 2,8 Milliarden US-Dollar, haben "ODM-Hersteller" wie Mitac (Tyan), Quanta und Supermicro erzielt. Dort kaufen Cloud-Giganten wie Google und Facebook direkt, etwa Hardware nach Spezifikationen des von Facebook geführten Open Compute Project (OCP). (ciw)