Server-"Appliances" beschleunigen MySQL-Datenbanken und dynamische Webseiten

Eine Startup-Firma rüstet IBM-Server mit Solid State Disks und spezieller Software aus, um bestimmte gängige Datenbanken zu beschleunigen.

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Das von ehemaligen IBM- und Sun-Mitarbeitern im Silicon Valley gegründete Startup Schooner Information Technology kündigt mit der Appliance for MySQL Enterprise und der Appliance for Memcached seine beiden ersten Produkte an. Als Appliances werden oft Geräte bezeichnet, die von Ausstattung, Vorkonfiguration, Bedienung und Service-Optionen her für einen bestimmten Einsatzzweck entwickelt wurden. Wie der Name schon sagt, soll die Appliance for MySQL Enterprise MySQL-Datenbanken beschleunigen, während die Appliance for Memcached für die Software memcached von Brad Fitzpatrick ersonnen wurde, die wiederum stark frequentierte Webseiten mit dynamischen Inhalten – also ebenfalls Datenbank-intensive Applikationen – beschleunigen soll.

Von der Hardware-Ausstattung ähneln sich beide Schooner-Systeme, denn sie bestehen eigentlich jeweils aus dem 2-HE-Rack-Server IBM System x3650 M2 mit zwei der neuen Xeon-5500-Prozessoren, 64 GByte RAM und 8 Solid State Disks SSDs des Intel-Typs X25-E mit insgesamt 512 GByte Kapazität. Zur Anbindung an die eigentlichen Webserver baut Schooner noch 10-GBit- und 1-GBit-Ethernet-Adapter ein, außerdem kommt spezielle Software, das sogenannte Schooner Operating Environment, zum Einsatz. Auch die memcached-Version für die Memcached-Appliance hat Schooner nach eigenen Angaben stark optimiert. Erste Geräte laufen bereits im Testbetrieb bei ausgewählten Kunden, die Serienfertigung soll im dritten Quartal 2009 anlaufen.

In den vorigen Monaten wurden viele Ansätze zur Beschleunigung von Datenbanken mittels Flash-Speicher oder RAM-Cache veröffentlicht, die viel mehr Ein-/Ausgabeoperationen pro Sekunde (IOPS) ermöglichen als selbst große Festplatten-Subsysteme mit hunderten von SCSI-/SAS-Disks der 15.000-Touren-Klasse. Firmen wie Fusion-io, Micron, NetApp, OCZ oder Texas Memory Systems haben PCIe-Karten mit bis zu 1 TByte Flash-Speicher und über 100.000 IOPS im Angebot, Sun setzt auf Flash-SSDs, ZFS und demnächst auch Open Flash. Von Firmen wie Violin Memory gibt es Cache-Appliances mit viel DRAM- oder Flash-Speicher, IBM bietet mit soliDB einen Datenbankbeschleuniger an. Konzepte wie MetaRAM oder EcoRAM sollen Web- und Datenbank-Servern zu riesigen Hauptspeichern verhelfen. (ciw)