Der Jeep Renegade will gleichzeitig Stadtbewohner und Dreckkletterer beglücken

Abtrünnig

Jeep stellt auf dem Genfer Autosalon ihr neues B-Segment-SUV der Öffentlichkeit vor. Wir hatten die Gelegenheit den neuen Miniatur-Offroader schon vorab in Augenschein zu nehmen

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Von
  • Marc Ziegler
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München, 4. März 2014 – Jeep stellt auf dem Genfer Autosalon (6. bis 16 März) ihr neues B-Segment-SUV der Öffentlichkeit vor. Neu ist die breite Aufstellung des neuen Jeep auf Basis eines kommenden Fiat 500 SUV zwischen trendigem Stadt-SUV mit Vorderradantrieb bis hin zu ernsthaften Kraxel-Versionen mit Allrad und Geländeübersetzung. Wir hatten die Gelegenheit, den neuen Miniatur-Offroader schon vorab in Augenschein zu nehmen.

Das kleine SUV hört auf den Namen Renegade, wie "Abtrünniger". Damit hat das Rätselraten ein Ende. Lange stand "Jeepster" hoch im Kurs – nach dem ersten Spaßfahrzeug der Marke, das von 1948 bis 1950 gebaut wurde – dem aber nur ein sehr mäßiger Erfolg zuteil wurde. Nur knapp 19.000 Fahrzeuge verließen seinerzeit das Werk. Will Jeep mit "Renegade" sagen, dass der Neue sich aus dem gewohnten der Modellpalette (ein wenig) wegbewegt? Vielleicht. Eher aber will sich Jeep wohl auf das Erbe der gleichnamigen, beliebten CJ-Sondermodelle aus den 70ern beziehen. Der Neue soll ja ein Verkaufserfolg werden. Um das zu gewährleisten hat man der Designabteilung weitgehend freie Hand gelassen. Frisch und jugendlich sollte der Jeep daherkommen, dazu freizeitaktiv und ein wenig verspielt, genau wie die angepeilte Zielgruppe. Vieles wurde ausprobiert, wie wir erfahren haben, und ebenso vieles wieder verworfen. Geblieben ist ein kompaktes SUV mit viel Mut zur Kante. Wir waren ehrlich überrascht von der gelungenen Rundumsicht vom Fahrerplatz aus, wie sie die geraden Karosserieabschlüsse und großen Fensterflächen ermöglichen. Ganz, wie man sie bei einem Geländewagen erwartet.

Unverwechselbar ein Jeep

Das Exterieurdesign weist den Renegade eindeutig als Angehörigen der Kultmarke aus: Runde Leuchteinheiten und der typische Jeepgrill mit seinen sieben vertikalen Lüftungsöffnungen dominieren die Front, am Heck gibt es Scheinwerfer in Kreuzoptik mit Willys-Details. Zwei Dachkonfigurationen werden angeboten. Das sogenannte My Sky-Dach besteht aus zwei Elementen. Je nach Kundenwunsch sind diese elektrisch verstell- oder komplett herausnehmbar. Die Dachteile finden dann im Kofferraum Platz.

Gerade einmal 4,23 Meter lang ist der Renegade, dabei aber stolze 1,69 hoch. Die Rundumsicht, die lediglich durch die breite, nach hinten ansteigende C-Säule begrenzt wird, ist hervorragend und anders als bei vielen seiner Konkurrenten fällt die Dachlinie nicht coupéhaft ab. Trotz der geringen Abmessungen verfügt der Wagen daher über erstaunlich viel Raum. Der Kofferraum fasst von 350 bis zu 1440 Liter und in beiden Sitzreihen steht mehr als ein Meter Kopffreiheit zur Verfügung. Im Interieur findet man dutzendfach kleine Designelemente, die sich, in Wagenfarbe lackiert, deutlich absetzen, oder auf die Tradition des Geländewagenherstellers hinweisen. Immer wieder stößt man auf Details wie den roten Bereich des Drehzahlmessers, der einer Schlammpfütze nachempfunden wurde oder eine kleine topografische Karte als Gummieinlage in der Mittelkonsole. Wie beim Wrangler bekommt der Beifahrer einen Haltegriff, an dem er sich bei allzu heftigen Geländefahrten festkrallen kann.