TED-Konferenz: Turing-Test vor Publikum

Die XPrize Foundation schreibt einen Preis für die erste Künstliche Intelligenz aus, die einen TED-Talk hält – und dafür mit "standing ovations" gefeiert wird.

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Von
  • Peter König

Traditionell gilt der Turing-Test aus dem Jahr 1950 als der Prüfstein dafür, ob es einer Maschine gelingt, sich auf menschliche Weise intelligent zu verhalten. Die Wissenschaftler, die sich mit der Programmierung sogenannter Künstlicher Intelligenz (K.I., englisch A.I. für artificial intelligence) beschäftigen, können sich seit vergangenem Donnerstag allerdings noch einer weiteren, ähnlich anspruchsvollen Herausforderung stellen: Im Rahmen der gestern zu Ende gegangenen Konferenz TED2014 lobten der TED-Kurator Chris Anderson und Peter Diamandis, Chef der XPrize Foundation, gemeinsam den A.I. XPrize aus.

Peter Diamandis und Chris Anderson loben auf der TED-Konferenz in Vancouver den XPrize für künstliche Intelligenz aus.

(Bild: blog.ted.com, Ryan Lash )

Die Aufgabe: Den Preis erhält die erste Künstliche Intelligenz, die "auf die Bühne geht oder rollt", dort einen der legendären TED-Talks hält (wie vor ihr zum Beispiel Larry Page, Edward Snowden oder Pattie Maes) und das so gut, dass sie "standing ovations" einfährt. Anders als bei vorangegangenen XPrizes wie jenem für den ersten privaten Raumflug oder dem von Google finanzierten Roboterwettrennen zum Mond stehen beim A.I. XPrize die genauen Regeln noch keineswegs fest – sie sollen zusammen mit der Community oder besser: dem Publikum des geplanten TED-Talks konkretisiert werden.

Ein erster Vorschlag, der bereits online steht, skizziert folgendes Verfahren: Im Vorfeld der Konferenz listet eine Jury 100 mögliche Vortragsthemen auf, aus denen vor Ort dann das Publikum (oder das Los) ein Thema bestimmt. Jede teilnehmende Künstliche Intelligenz bekommt dann 30 Minuten Zeit, um einen dreiminütigen Vortrag vorzubereiten und den dann vor dem Publikum zu halten. Anschließend stellt Chris Anderson als Gastgeber noch zwei Fragen, deren Antworten von einem Expertenausschuss bewertet werden. Deren Votum sowie der Applaus des Publikums sollen darüber entscheiden, ob die angetretene K.I. den Preis erhält oder nicht. (pek)