iTunes-App für Android: Friert die Hölle nochmals zu?

Apple denkt laut einem Musikfachblatt angeblich darüber nach, seine Songverkaufs-App auch für die Google-Plattform anzubieten. Zudem sei ein Spotify-Konkurrent in Planung.

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Als Apple vor fast elf Jahren ankündigte, seine Medienzentrale iTunes inklusive des damals rund 400.000 Songs umfassenden iTunes Music Store für Windows anzubieten, waren dem Konzern große Worte gerade genug: Die Hölle sei zugefroren, sagte Steve Jobs grinsend. Möglicherweise wiederholt sich dieser Vorgang demnächst erneut, nun aber im Mobilbereich: Wie das US-Musikfachblatt Billboard meldet, denkt Apple darüber nach, eine erste Android-App zu veröffentlichen – und zwar ebenfalls iTunes mitsamt Musikverkauf.

Ein Grund für die Überlegungen sei, dass das Downloadgeschäft mittlerweile aufgrund der starken Konkurrenz durch Streamingdienste wie Pandora oder Spotify zurückgehe. Mit einer Android-App könnte sich Apple neue Kundenkreise für sein Inhaltegeschäft erschließen, wie dies damals auch unter Windows gelang.

Neu ist die Frage für den Konzern indes nicht. Jobs-Biograf Walter Isaacson zitiert den im Oktober 2011 verstorbenen Apple-Chef in seinem Buch mit den Worten, Apple habe bereits darüber nachgedacht, einen Musikclient für Android zu entwickeln.

Eine frühe iTunes-Version unter Windows.

Apple habe iTunes für Windows angeboten, um mehr iPods zu verkaufen. "Aber ich sehe keinen Vorteil darin, unsere Musik-Anwendung für Android herauszubringen, außer dass das die Android-Nutzer glücklich macht. Und ich will die Android-Nutzer nicht glücklich machen", sagte Jobs deutlich.

Ob sein Nachfolger Tim Cook dies anders sieht, ist nicht ganz klar – er hatte in einem Interview vor einigen Jahren aber gesagt, er habe keine "religiösen Bedenken", was Portierungen von iOS-Apps nach Android betreffe, sollten diese "sinnvoll sein".

Billboard meldet auch, dass sich Apple derzeit in ersten Gesprächen mit Musikfirmen befindet, um seinen Streaming-Dienst iTunes Radio, der nach wie vor nicht in Europa verfügbar ist, um eine On-Demand-Funktion zu erweitern. So könnten Nutzer wie bei Spotify einzelne Tracks auswählen und direkt abspielen. (bsc)