Kein Opera fürs iPhone

Der norwegische Browser-Hersteller hat bestätigt, dass es kurzfristig keine eigene Version seiner Software für Apples Smartphone geben wird. Grund sind dessen Lizenzbedingungen.

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Apples Web-Werkzeug Safari Mobile wird auf absehbare Zeit der einzige Browser für das Smartphone iPhone bleiben. Nach Vertretern des Mozilla-Projektes, die im Sommer eine angepasste Firefox-Version aufgrund von Meinungsverschiedenheiten bei den Lizenzbedingungen ablehnten, winkte nun auch der norwegische Browser-Hersteller Opera ab.

Im Gespräch mit der New York Times sagte Firmenchef Jon von Tetzchner, das Unternehmen habe zwar damit begonnen, eine Version des Browsers Opera Mini für das iPhone zu portieren, doch habe man das Vorhaben aufgegeben: Denn Apple lasse keine Produkte zu, die mit der eigenen Software konkurrierten. Tatsächlich hatte Apple unter anderem ein Mail-Programm für Google Mail und eine Podcasting-Software mit dem Hinweis für seinen Software-Laden "App Store" abgelehnt, sie duplizierten vorhandene Funktionen.

Mozilla-CEO John Lilly hatte im Juli gesagt, Apple mache es Drittherstellern aus dem Browser-Bereich zu schwierig. Das Unternehmen sage, es gehe um technische Dinge, und es wolle die Nutzererfahrung nicht stören. "Aber es ist ein geschäftliches Argument, dass sich als ein technisches tarnt", sagte er dem Magazin Wired. Von Tetzchner sieht das Problem ähnlich. "Wir haben die Arbeit (an Opera Mini) eingestellt, weil die Lizenz das verbietet." Opera Mini sei speziell für das iPhone angepasst worden und benötige auch keine Java-Laufzeitumgebung wie auf anderen Plattformen.

Neben konkurrierenden Browsern wünschen sich viele Nutzer auch eine Version von Flash für das iPhone. Aber auch hier dürfte sich in nächster Zeit wenig tun. Zwar soll Hersteller Adobe offenbar eine funktionierende Version im Labor laufen haben, kann sie aber ohne Apples Zustimmung nicht offiziell publizieren. Der iPhone-Hersteller fürchtet, dass Flash das ansonsten voll Web-fähige Gerät ausbremsen könnte, außerdem steht in den Lizenzbedingungen seiner Entwicklungsumgebung, dass Programme, die fremden Code ausführen oder interpretieren, nicht erlaubt sind.

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(Ben Schwan) / (jk)