Elektroauto Tesla S bekommt Unterbodenschutz

Der Elektroautohersteller Tesla rüstet sein Modell S mit einem Unterbodenschutz aus Aluminium und Titan nach, nachdem drei Autos nach Unfällen Feuer gefangen hatten.

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Von
  • Urs Mansmann

Das Elektroauto Tesla Modell S wird ab sofort mit einem zusätzlichen Unterbodenschutz aus Aluminium und Titan ausgeliefert, teilt der Hersteller in einem Blog mit. Tesla reagiert damit auf zwei Unfälle, bei denen auf der Fahrbahn liegende Metallteile die Batterien beschädigt und damit einen Brand ausgelöst hatten. Die Sicherheitssysteme hatten in beiden Fällen die Passagiere zum sofortigen Aussteigen aufgefordert, bevor diese das Feuer bemerkt hatten. In einem weiteren Fall entstand ein Batteriebrand nach einem schweren Unfall, bei dem das beteiligte Fahrzeug mit knapp 180 km/h (110 mph) eine Betonmauer durchbrochen hatte. Der Brand entstand erst einige Minuten, nachdem der Fahrer das Auto verlassen hatte. Durch die Brände war niemand körperlich zu Schaden gekommen.

Die Hochgeschwindigkeitskamera zeigt die Wirkung des Unterbodenschutzes.

Der Firmengründer Elon Musk sieht kein besonderes Sicherheitsrisiko von Elektroautos. Er erinnert daran, dass im vergangenen Jahr in Nordamerika 200.000 benzinbetriebene Fahrzeuge in Brand gerieten. Flüssigtreibstoffe stellten laut Musk hinsichtlich der Brandgefahr ein deutlich höheres Risiko dar als Batterien. Dennoch arbeite man daran, die Sicherheit noch zu verbessern. So habe man durch ein Software-Upgrade die Bodenfreiheit bei Autobahngeschwindigkeit erhöht, was das Risiko eines Unfalls durch Unterbodenkontakt senke.

Der neue Unterbodenschutz ist dreiteilig und besteht aus einem abgerundeten Prallblech aus Aluminium mit einem Viertelzoll Dicke. Daran anschließend schützt ein Titanblech die Batterien vor eindringenden Objekten. Als dritte Sicherung dient ein in einem spitzen Winkel zum Boden angebrachtes massives Strangpressprofil aus Aluminium, das ähnlich einer Rampe das Überfahren von Gegenständen erleichtern soll. Der Hersteller habe insgesamt 152 Tests durchgeführt, darunter auch mit Objekten aus gehärtetem Stahl wie beispielsweise Anhängerkupplungen, berichtet Musk. In keinem der Tests habe die Umhüllung der Batterien Schaden genommen.

Der zusätzliche Schutz soll keine Auswirkungen auf die technischen Daten oder die Reichweite des Fahrzeugs haben. Beim nächsten Werkstattbesuch oder auf Wunsch bereits vorher sollen alle bereits ausgelieferten Fahrzeuge nachgerüstet werden. Neuwagen des Modells S erhalten den Unterbodenschutz künftig serienmäßig. (uma)