Marssonde Phoenix startet MECA-Laborarbeit

Das "Mars Environmental Compatibility Assessment" (MECA) enthält unter anderem ein kleines nasschemisches Labor, in dem Bodenproben aufgelöst und hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert werden können.

vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Bodenproben werden solchen Analysebehältern zugeführt. Im unteren Bereich befinden sich die elektrochemischen Sensoren.

(Bild: NASA/JPL)

Nachdem NASA-Wissenschaftler auf Grundlage eines Vergleichs von Bildaufnahmen Ende vergangener Woche erklärt hatten, Wassereis in unmittelbarer Nähe der Landestelle der Marssonde Phoenix gefunden zu haben, sollen am heutigen Dienstag – Sol 29 seit der Landung am 25. Mai – und in den kommenden Tagen mikroskopische sowie chemische Untersuchungen von Bodenproben durchgeführt werden. Der Roboterarm der Phoenix-Sonde hat dazu bereits eine Schaufel Marssand aus einer zirka 5 Zentimeter tiefen und 30 Zentimeter langen Grabungsstelle ("Snow White") entnommen und dem "Mars Environmental Compatibility Assessment" (MECA) zugeführt.

Das auch als "Microscopy, Electrochemistry and Conductivity Analyzer" bekannte MECA enthält außer einem optischen Mikroskop und einem Rasterkraftmikroskop ein kleines nasschemisches Labor, in dem entnommene Bodenproben aufgelöst und hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert werden können. Da flüssiges Wasser wegen des geringen atmosphärischen Drucks und der tiefen Temperaturen auf dem Mars nicht existiert, muss die mitgebrachte wasserhaltige Lösung zunächst "aufgetaut" werden, bevor sie auf die insgesamt vier kleinen MECA-Analysebehälter verteilt werden kann. Gut zwei Dutzend Sensoren messen dann Parameter wie Säuregehalt oder die Verteilung bestimmter chemischer Elemente in den Proben.

Für die mikroskopische Untersuchung der Bodenproben haben sich die Wissenschaftler vom Jet Propulsion Laboratory etwas Besonderes einfallen lassen: In einer Drehvorrichtung befinden sich insgesamt 69 Kammern mit verschiedenen Substraten, die mit den einzelnen Proben interagieren. Dadurch lassen sich beispielsweise unterschiedliche Bindungskräfte zwischen einzelnen Partikeln ermitteln. Das optische Mikroskop kann Partikel bis zu einer Größe von 10 Mikrometer unterscheiden, das in der Schweiz entwickelte und erstmals bei einer Weltraummission eingesetzte Rasterkraftmikroskop löst bis zu 10 Nanometer kleine Strukturen auf.

Siehe dazu:

(pmz)