Europäischer PC-Markt wächst dank Netbooks deutlich zweistellig

Im dritten Quartal 2008 wurden nach Angaben von Canalys in Europa, dem Nahen Osten und Afrika gut 28 Millionen Rechner verkauft. Gegenüber der Vorjahresperiode entspricht dies einem Plus von 27 Prozent, wobei vor allem Mini-Notebooks Bestseller waren.

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Von
  • Matthias Parbel

Im dritten Quartal 2008 wurden Angaben der Marktforscher von Canalys zufolge in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) 28,29 Millionen Rechner verkauft. Gegenüber der Vorjahresperiode entspricht dies einem Plus von 27,1 Prozent, wobei vor allem Mini-Notebooks Bestseller waren. Auch im Hinblick auf die erzielten Umsätze registrierten die Analysten trotz sinkender Durchschnittspreise noch einen Zuwachs um 11 Prozent – Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise sind im PC-Geschäft demnach zumindest bisher nicht zu erkennen.

Canalys gibt sich jedoch vorsichtig bezüglich der künftigen Entwicklung, denn schon zum Ende des dritten Quartals habe sich ein leichter Rückgang angedeutet. Zudem trage der im Vergleich zum Euro wieder erstarkte US-Dollar zur Stabilisierung der PC-Preise im Euro-Raum bei: Nach Einschätzung von Canalys dürften die Preise schon im vierten Quartal beziehungsweise Anfang 2009 zumindest unverändert bleiben, vielleicht sogar steigen.

Im zurückliegenden dritten Quartal des laufenden Jahres konnten sich aber insbesondere Hersteller wie Acer und Asus an der geradezu explodierenden Nachfrage nach Netbooks erfreuen. Von den rund 17,24 Millionen in der Region EMEA verkauften mobilen Rechnern waren allein fast 2,2 Millionen Netbooks – sie machen damit schon 7,7 Prozent des gesamten PC-Geschäfts aus. Die Absatzzahlen der mobilen Rechner kletterten im Quartalsvergleich um über 48 Prozent – ohne die Mini-Notebooks bleibt immerhin ein Plus von knapp 30 Prozent.

Nachdem anfangs der Eee PC von Asus die neue Notebook-Kategorie mehr oder weniger begründete und nur wenige Alternativen auf dem Markt angeboten wurden, stellt sich dem Verbraucher mittlerweile eine breite Modellpalette von Netbooks mit unterschiedlichen Ausstattungsvarianten und auf verschiedenen Preisniveaus – darunter beispielsweise auch die AspireOne-Serie von Acer. Diese vergrößerte Auswahl habe maßgeblich dazu beigetragen, die Verkaufszahlen der Mini-Notebooks anzukurbeln, erklärt Canalys-Analyst Andy Buss. Bisher sind es primär private Endkunden, die zum Netbook greifen und Buss ist sicher, dass dieses Marktsegment weiterhin kräftig wachsen wird. Für die Hersteller werde es aber darauf ankommen, mit neuen Modellen, Preispunkten und Vertriebswegen auch andere Käuferschichten zu erschließen. Insbesondere dem Verkauf von Netbooks mit integrierter 3G/UMTS-Funktion über Mobilfunk-Provider misst der Canalys-Marktforscher große Bedeutung zu. (map)