MySpace Music: enttäuschte Labels, zufriedene Nutzer?

Der Musikdienst des Community-Portals MySpace kommt bei den Nutzern offenbar gut an, wirft für die Musikindustrie aber zu wenig Einnahmen ab.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Einige große US-Musikfirmen sind offenbar unzufrieden mit dem Umsatz, den sie über MySpace Music einfahren. Das im September 2008 mit hohen Erwartungen gestartete Musikangebot der populären Community-Plattform ist bei den Nutzern zwar erfolgreich gelandet, erzielt aber wohl zu wenig Einnahmen. Darüber beschwerten sich Vertreter verschiedener US-Labels im Rahmen eines Aufsichtsratstreffens im April, berichtet der US-Branchendienst CNet News unter Berufung auf Quellen in der Musikindustrie.

MySpace Music war im vergangenen Herbst mit einem Downloaddienst sowie einem Streaming-Angebot gestartet. Nutzer können auf ein großes Portfolio von Songs zurückgreifen; die Majors Sony, Universal und Warner sind direkt an dem Projekt beteiligt. Einzelheiten der Verträge mit den Labels sind nicht bekannt. Doch sollen Werbeeinnahmen eine tragende Umsatzsäule sein und mit den Musikfirmen geteilt werden.

Der Streaming-Dienst wurde gut angenommen: Bereits wenige Tage nach dem Start meldete MySpace eine Milliarde gestreamte Songs. Davon hat die Musikindustrie nun offenbar nicht viel. Ihre Vertreter forderten in dem von CNet-Quellen als "angespannt" bezeichneten Treffen eine bessere Integration des Musikdienstes in die Community – bisher ist MySpace Music eine eigene Welt – und effektivere Verwertung. Der neue Chef des MySpace-Musikdienstes Courtney Holt habe Verbesserungen versprochen, heißt es weiter.

Zuvor hatten Gerüchte die Runde gemacht, insbesondere Warner Music sei unzufrieden mit dem Engagement bei MySpace. Möglicherweise haben nicht alle Musikanbieter die gleichen Konditionen. So sei Warner möglicherweise lediglich an den Werbeeinnahmen beteiligt, erhalte aber nicht wie andere Labels einen festen Betrag pro Stream, berichtete TechCrunch im April. Die Werbeeinnahmen hätten sich allerdings nicht wie erwartet entwickelt. (vbr)