Bericht: Nvidia hat Streit mit seiner Versicherung

Nach den Problemen mit der Lebensdauer seiner Grafikchips bleibt Nvidia nun eventuell auf den Kosten für die Garantiereparaturen sitzen. Die Versicherung will nicht zahlen.

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Nvidia wird von seiner eigenen Versicherung verklagt. Der Chip-Hersteller hatte im vergangenen Sommer Probleme mit seinen Grafikchips eingestehen müssen, vor allem Notebooks waren von dem Problem einer verkürzten Lebensdauer betroffen. Nvidia hatte rund 200 Millionen US-Dollar Rückstellungen für die Garantieforderungen aus diesen Problemen gebildet. Nun will Nvidias Versicherung nicht zahlen: Sie fühlt sich schlecht und vor allem zu spät informiert. Sie hätte nach einem amerikanischen Medienbericht früher in die Verhandlungen mit den betroffenen Notebook-Herstellern einbezogen werden wollen.

Nvidias Versicherer, die National Union Fire Insurance Company, hat vor einem kalifornischen Bezirksgericht Klage gegen Nvidia eingereicht. Zwar habe Nvidia die Versicherung detailliert über die technischen Probleme mit den Chips informiert, finanzielle Aspekte des Problems jedoch nicht ausreichend angesprochen. Die Versicherung brauche Informationen wie die Anzahl der betroffenen Notebooks und deren Hersteller, um den Fall zu bearbeiten.

Nvidia habe die Versicherung im August über eine Klage von Dell informiert, im September folgten Informationen über Klagen von Toshiba und Apple, später von HP, Quanta, Wistron, Compal, Asus und Fujitsu Siemens. Im Januar habe Nvidia eine Vereinbarung mit Toshiba getroffen, so der Bericht weiter. Die Versicherung sei aber nicht in die Verhandlungen einbezogen worden. Ähnlich verlief eine Einigung Nvidias mit Dell. Die National Union Fire Insurance Company will nun genaue Zahlen über die reparierten Notebooks haben, etwa die Information, welche Teile wann ersetzt wurden. Das Gericht soll zudem feststellen, dass Nvidia den Vertrag mit der National Union Fire Insurance Company verletzt habe.

Im Rahmen dieser Klage sind nun auch die betroffenen Chips bekannt geworden. Es handelt sich nach den Berichten um die Nvidia-Chips G86, G86A2, G84, C51, G72, G72M, G73, G72A3, MCP67 und NV42. Der Bug betrifft unter anderem Notebooks von Apple, Dell und HP. Doch nicht nur die Anwender ärgern sich über den Bug: Nvidias Aktionäre haben im Herbst eine Sammelklage gegen den Konzern angestrengt. Sie fühlen sich ebenfalls zu spät informiert. Nvidia habe damit gegen das US-Aktienrecht verstoßen. (ll)