Straßen mit Stromversorgung für E-Autos

In Schweden experimentieren Forscher mit in die Fahrbahn eingelassenen Leiterschienen. Die sollen Elektrofahrzeuge dann regelmäßig aufladen.

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Die schwedische Regierung will in den nächsten 15 Jahren die Zahl von Benzin- und Dieselfahrzeugen radikal reduzieren, Biosprit und Elektroantrieb sollen das Transportwesen bis zum Jahr 2030 möglichst komplett von den fossilen Energieträgern übernehmen. Besonders in das Visier staatlicher Stellen ist dabei der Schwerlastverkehr geraten, der derzeit immerhin bis zu 23 Prozent der Landesenergie verbraucht. Um diesen umweltfreundlicher zu machen, will die staatliche Agentur für innovative Systeme in Zusammenarbeit mit der Energiebehörde sogenannte "Elvägar" bauen – Elektrostraßen, bei denen die Stromversorgung im Asphalt steckt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Bereits 2015 sollen mindestens zwei Vorzeigestrecken in Betrieb sein. Der innovativste Vorschlag kam von dem Stockholmer Unternehmen Elways. An einem Fahrzeug montierte spitze Stromabnehmer greifen in zwei in den Asphalt gefräste Leiterschienen. Der Strom dient zum Laden der Batterie, damit das Fahrzeug auch ohne Kontakt zu Stromschienen weiterfahren kann, etwa auf Nebenstraßen. Kommt es wieder in Schienennähe, erkennen das die Stromabnehmer und fädeln sich automatisch in die Rillen ein.

Die Stromleiter besitzen eine Spannung von immerhin einigen Hundert Volt. Für Passanten und Radfahrer sollen sie dennoch ungefährlich sein, versichert das Unternehmen: Die Spezialschienen liegen sehr tief und sind sehr schmal. Vor allem aber steht immer nur dann ein Abschnitt von 50 Metern unter Strom, wenn ein Fahrzeug darüberfährt. Elways wird eine einen Kilometer lange Strecke der Straße vom Stockholmer Flughafen Arlanda zum 12 Kilometer entfernten Logistikzentrum Rosersberg mit seinen stromführenden Schienen ausstatten. Der Vorteil: Das System eignet sich nicht nur für Lkw, wie etwa das System, das Siemens in Los Angeles testen will, sondern auch für private Elektroautos. (Hanns-J. Neubert)

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(bsc)