Freemium-"Abzocke": Apple, Google und Amazon einigen sich mit italienischen Behörden

Künftig dürfen Titel, die In-App-Verkäufe enthalten, nicht mehr als "kostenlos" beworben werden. App Stores wurden bereits europaweit dafür umgebaut, etwa bei Apple. Auch Gameloft ist von dem Abkommen betroffen.

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Freemium-"Abzocke": Apple, Google und Amazon einigen sich mit italienischen Behörden

"Dungeon Hunter 3" ist einer von Gamelofts Freemium-Titeln.

(Bild: Hersteller)

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Apple, Google und Amazon haben sich mit der italienischen Wettbewerbsbehörde auf Änderungen beim Angebot von Freemium-Titeln in ihren App-Läden geeinigt. Wie das Wall Street Journal zum Wochenende meldete, vermeiden die Konzerne damit Strafzahlungen. Die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato (AGCM) hatte den Unternehmen vorgeworfen, Kunden in ihren App Stores mit dem Begriff "kostenlos" für Programme zu täuschen, für die später dann doch Kosten anfallen könnten.

Von der Untersuchung, die im vorigen Frühjahr eingeleitet wurde, war auch der große französische Mobilspielehersteller Gameloft betroffen, der mit Freemium-Titeln gut verdienen soll. Die Einigung mit der AGCM führt nun dazu, dass solche Apps künftig nicht mehr als "kostenlos" bezeichnet werden dürfen. Zudem erklärten sich die Unternehmen bereit, dass innerhalb von Apps künftig klarer gemacht wird, wenn ein kostenpflichtiger Einkauf ansteht.

Die Untersuchung der italienischen Wettbewerbshüter war mit der EU-Kommission abgestimmt. Den Firmen droht nun eine Strafe von jeweils bis zu 5 Millionen Euro, wenn sie die Änderungen nicht innerhalb der nächsten 60 Tage vornehmen. Allerdings haben die Unternehmen bereits teilweise längst reagiert – auch, weil Verbraucherschützer in anderen EU-Ländern gegen Freemium-Titel vorgehen.

So hat etwa Apple schon im November den bisherigen "Gratis"-Knopf in seinem App Store gegen einen neutral als "Laden" bezeichneten Button ersetzt. In den USA wurde aus "Free" ein "Get". Auch manche Spiele enthalten nun einen zusätzlichen Warnhinweis auf In-App-Verkäufe, den Apple seinen Entwicklern zur Pflicht macht. (bsc)