VW-Chef warnt vor Abwerbungen durch Apple

Auf dem Berliner "Forschungsgipfel 2015" hat Martin Winterkorn sich Sorgen um die Digitalisierung des Industriestandorts Deutschland gemacht – auch in seiner eigenen Branche.

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Volkswagen

VW-Boss Winterkorn.

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

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Das "iCar", das der iPhone-Hersteller Apple angeblich in den kommenden Jahren plant, sorgt in der deutschen Automobilindustrie weiter für schlaflose Nächte. Auf dem "Forschungsgipfel 2015" in Berlin mahnte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, Deutschland habe beim digitalen Wandel einiges nachzuholen. Es gebe "teilweise erhebliche Schwachstellen" bei der Digitalisierung der Industrie

Zunehmend drängten neue Akteure in die Autobranche, so engagiere Apple neuerdings reihenweise Auto-Experten, erklärte Winterkorn. Der VW-Chef warnte, es gebe eine Verschiebung der Gewichte in der Industrie. Es bedürfe daher einer "verstärkten Forschungsförderung mit mehr Risikobereitschaft und Tempo". "Warum investieren wir nicht zumindest einen Teil der Steuereinnahmen der kommenden Jahre in unsere Zukunftsfähigkeit – also in die digitale Bildung der jungen Menschen, in die Batterietechnologie, in Big Data und künstliche Intelligenz?"

Winterkorn hatte sich zuvor noch unerschrocken über den Einstieg Apples in den Markt gezeigt. Für die Herausforderungen, die die fortschreitende Digitalisierung bei Fahrzeugen an die Autobauer stellt, sehe sich VW gerüstet, so Winterkorn im Vorfeld des Autosalons in Genf im Frühjahr. Allein im vergangenen Jahr habe der Mehrmarkenkonzern rund 11,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert und beschäftige inzwischen mehr als 10.000 IT-Fachleute, sagte Winterkorn. (mit Material von dpa) / (bsc)