AMD Carrizo: Neuer Anlauf bei Mobilprozessoren

Mit der sechsten Generation der Serie-A-Prozessoren will AMD endlich im Notebookmarkt mitmischen. Die neuen CPUs der Serien FX und A sollen deutlich sparsamer als ihre Vorgänger sein.

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AMD Carrizo
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Viel Glück hatte AMD im Notebook-Markt bislang nicht. Das soll sich mit der sechsten Generation der Serie-A-Prozessoren endlich ändern. Die neuen CPUs der Serien FX und A sollen deutlich sparsamer als ihre Vorgänger sein. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich AMD bei der Entwicklung der Kombiprozessoren konsequent auf Mobilvarianten mit 12 bis 35 Watt beschränkt. Eine Desktop-PC-Version für die Fassung FM2+ wird es nicht geben.

Der Chiphersteller verspricht im Vergleich zu den Vorgängern einen um 40 Prozent geringeren Energiebedarf und eine um 23 Prozent kleinere Chipfläche. Möglich macht dies der Wechsel von High-Performance- auf High-Density-Bibliotheken. Der Fertigungsprozess bleibt unverändert bei 28 nm Struktugröße. Neu ist das SoC-Design (System-on-Chip): Der Prozessor übernimmt nun auch Funktionen wie SATA 6G und USB 3.0, was den Chipsatz einspart.

Das linke Drittel des Carrizo-Die ist der Radeon-GPU vorbehalten.

(Bild: AMD)

Die CPU-Kerne des FX-8800P, A10-7800P und A8-8600P erhielten eine Frischzellenkur und können nun AVX2-Instruktionen ausführen. Die Performance pro Takt der Excavator-Kerne soll zwischen 4 und 15 Prozent besser sein als bei den Steamroller-Vorgängern. Jeweils zwei Kerne teilen sich 1 MByte Level-2-Cache. Diesen hat AMD im Vergleich zu Kaveri halbiert und stattdessen die Größe des Level-1-Cache auf 64 KByte verdoppelt.

Nicht nur in Notebooks steckt der FX-8800P sondern auch in Mini-PCs wie der Zotac ZBox nano.

Die integrierte Radeon-GPU mit bis zu acht Blöcken aus je 64 Shader-Einheiten erhielt ebenfalls ein Update auf die dritte Generation der GCN-Architektur. AMD spricht von DirectX-12-Tauglichkeit, veröffentlichte aber keine Angaben zum unterstützten Feature Level.

Bei Carrizo handelt es sich um den ersten Chip, der die Heterogeneous System Architecture 1.0 vollständig unterstützt. Damit können CPU- und GPU-Kerne auf einen gemeinsamen Adressraum und Arbeitsspeicher zugriefen, was Vorteile für GPGPU-Anwendungen bringt. Um 4K-Videos im HEVC/H.265- und H.264-Format flüssig und bei geringer CPU-Last abspielen zu können, hat AMD einen passenden Hardware-Decoder auf dem Die integriert.

Technische Daten der Carrizo-Prozessoren

(Bild: AMD)

Auf der Pressekonferenz zur Computex zeigte der Chiphersteller zahlreiche Carrizo-Notebooks von Herstellern wie Asus, Acer, Dell, HP, Lenovo und Toshiba aber auch einen Mini-PC von Zotac.

Die Geräte für 400 bis 700 US-Dollar sollen in den nächsten 1-2 Monaten in den Handel kommen. Bereits vor der Computex hat AMD den Kombiprozessor A10-7870K für Desktop-PCs sowie sparsame Carrizo-L-Chips für Billig-Notebooks und Netbooks vorgestellt. (chh)