Daimler und Bosch wollen selbstparkendes Auto entwickeln

Carsharing-Kunden sollen künftig das gebuchte Auto nicht selbst von seinem Platz im Parkhaus wegfahren müssen, sondern am Eingang darauf warten. So stellen sich das jedenfalls Daimler und Bosch vor.

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Daimler und Bosch wollen selbstparkendes Auto entwickeln

So könnte eine App aussehen, mit deren Hilfe sich ein Auto im Parkhaus abstellen lässt

(Bild: Daimler)

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Der Fahrer der Zukunft stellt sein Auto nicht selbst im Parkhaus ab, sondern überlässt dies einem System, das Bosch und Daimler zusammen entwickeln wollen. Bosch ist dabei für die Parkhaus-Infrastruktur und ein Fahrzeug-Steuergerät zuständig, Daimler bringt seine Bordsensorik ein. Dritter im Bunde ist laut einer Mitteilung der Carsharing-Anbieter car2go.

Das Parkhaussystem soll dafür sorgen, dass ein Carsharing-Kunde mit seinem Smartphone ein Auto buchen kann. Er betritt dann eine so genannte Pick-Up-Zone, das Auto soll dann selbstständig vorfahren. Hinterher stellt der Kunde das Auto in der Drop-Zone des Parkhauses ab und gibt es per Smartphone zurück. Schließlich soll das Fahrzeug vollautomatisch auf einen Parkplatz rollen.

"Vollautomatisiertes Parken wird noch vor dem vollautomatisierten Fahren in Serie gehen", sagt Dirk Hoheisel, verantwortlicher Bosch-Geschäftsführer. "Niedrige Fahrgeschwindigkeiten und die Informationen durch die Parkhaus-Infrastruktur machen die schnelle Umsetzung möglich."

Für das Parkhaus sind Parkplatz-Belegungssensoren, Kameras und Kommunikationstechnik geplant, die Bosch herstellen soll. Bosch ist außerdem für die Kommunikationseinheit im Fahrzeug verantwortlich, die auch den Parkvorgang steuern soll. Zusammen mit Daimler will das Unternehmen die Schnittstelle zu den bestehenden Fahrzeugkomponenten definieren. Daimler wiederum soll die Sensorik und Software in den Fahrzeugen anpassen.

Daimler ist einer der Vorreiter in der Entwicklung des autonomen Autos. Im August 2013 hat der Autohersteller eine leicht modifizierte S-Klasse 103 Kilometer komplett autonom, das heißt ohne den Eingriff eines Fahrers, von Mannheim nach Pforzheim fahren lassen. Im Januar dieses Jahres stellte Daimler ein Forschungsfahrzeug vor, das über alles bis dahin Gezeigte hinausging. Zusammen mit car2go kooperiert der Autohersteller seit 2008, um ein neues Mietwagen-Konzept zu entwickeln, das mittlerweile in mehreren Städten angeboten wird. Bosch forscht im kalifornischen Silicon Valley am autonomen Fahrzeug.

Forschungsfahrzeug für autonomes Fahren Mercedes F 015 (7 Bilder)

Kommunikation mit Fußgängern

Ein mittlaufender blauer Lichtbalken an der Front signalisiert, dass das autonom fahrende Auto den Fußgänger erkannt hat. Der darf jetzt sicher sein, nicht überfahren zu werden.
(Bild: Mercedes-Benz)

(anw)