Deluxe dieseln

FCA führt in seinem erneuerten Klassiker Jeep Cherokee nach etwas über einem Jahr einen neuen Dieselmotor ein, der später im ganzen Konzernprogramm eingesetzt werden wird. Im großen SUV wirkt der Motor souverän, solange man ihn nicht tritt

vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Eltville, 7. August 2015 – SUV haben sich als zuverlässig erfolgreich erwiesen, Jeep will auf dieser Welle mitreiten und bis 2018 rund 1,9 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. Neue Modelle, wie der Jeep Compass (2016), der Wrangler (Ende 2017), ein Grand Cherokee mit einer komplett neuen Plattform (Anfang 2018) und das Luxus-SUV Jeep Grand Wagoneer werden Teil der Produktoffensive.

Ein wichtiges Modell ist bereits seit letztem Jahr der Cherokee, der nun in seinen Allradversionen einen 2,2-Liter-Selbstzünder mit 136 kW / 185 PS beziehungsweise 147 kW / 200 PS bekommt. Daran verwundert zunächst, dass die beiden Aggregate fast leistungsgleich sind und auch das identische maximale Drehmoment von 440 Nm haben. Ein Blick in die Verkaufslisten bringt erste Lösungshinweise: Die schwächere Version ist nur in der mittleren Ausstattungsvariante Longitude zu haben, während die 200-PS-Variante ausschließlich mit der Top-Version Limited bestellbar ist. Der Fronttriebler behält dagegen den Dieselmotor mit zwei Litern Hubraum in der Version mit 140 PS und ist nur mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich. Zuvor hatten die Deluxe-Modelle mit demselben Zweiliter-Diesel maximal 170 PS und 350 Nm – Leistung und Drehkraft steigen also deutlich mit dem neuen Selbstzünder.

Deluxe dieseln (21 Bilder)

Der Jeep Cherokee 2.2 MultiJet Limited
(Bild: FCA)

Das gefahrene Limited-Modell kostet mindestens 45.900 Euro und bietet Annehmlichkeiten wie belüftete Sitze, Leder und ein Infotainment-System mit einem 8,4 Zoll-Touch-Bildschirm, das zwar nicht topaktuell ist, dessen Bedienung aber nicht schwer zu erlernen ist. Kommen einige Assistenzsysteme, wie zum Beispiel ein Totwinkel-Warner, ein adaptiver Tempomat und ein Notbrems-Assistent dazu, steigt die Rechnung auf 49.130 Euro. Die Ausstattung des Cherokee-Top-Modells ist zwar umfangreich, ein Schnäppchen ist der Ami aber nicht: Ein BMW X3 mit 190-Diesel-PS und Achtgang-Automatik kostet mindestens 44.050 Euro und lässt sich für 5000 Euro ähnlich hochrüsten.

„Der kleinere Diesel ist eher etwas für die Flottenkunden“, sagt Jeep-Cherokee-Produktmanager Joachim Burkhardt und meint damit die 200-PS-Grenze, die in zahlreichen Betrieben gilt. Die Fahrleistungen der beiden baugleichen Aggregate sind im Grunde identisch. Beide erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 204 km/h, der große Diesel schafft den Sprint von null auf 100 km/h in 8,5 Sekunden und ist damit um 0,3 Sekunden schneller.