Wie das Leergewicht durch Extras steigen kann

Die Zubehörfalle

Während mit großem Aufwand abgespeckt wird, steigt das Fahrzeuggewicht durch großzügigen Umgang mit Extras und Zubehör erheblich. Wir haben einige Beispiele zusammengetragen

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Von
  • Rudolf Skarics
Inhaltsverzeichnis

München, 21. August 2015 – Es ist enorm, was die Autohersteller und ihre Lieferanten in Sachen Leichtbau derzeit leisten. Ein Gewichtsrückgang von 100 Kilogramm bei Kleinwagen und Kompakten bis zu über 300 Kilogramm bei großen Limousinen und SUVs im Zuge eines einzigen Generationswechsels. Alles lässt sich glaubhaft ausrechnen und vorrechnen, Beispiele für effizientes Abspecken gibt es viele: VW Golf, Audi Q7, Range Rover, Jaguar XF. Ganz grob entfällt etwa ein Drittel der Gewichtsreduktion auf die Karosserie, ein Drittel auf das Fahrwerk und ein Drittel an Einsparungspotenzial wird üblicherweise im Rest des Fahrzeugs in mühevoller Kleinarbeit gehoben.

Während also auf der einen Seite um Gramm gefeilscht wird, packt man auf der anderen Seite mächtig Zeug drauf. Zum Beispiel größere und breitere Reifen. Sie erhöhen nicht nur den Spritverbrauch aufgrund ihres höheren Luft- und Rollwiderstandes, sie drücken auch ganz kräftig auf die Waage und stellen damit natürlich auch zusätzliche drehende Massen dar, die hochbeschleunigt und gebremst werden müssen. Dass es sich dabei meist um Leichtmetallräder handelt, tut kaum etwas zur Sache, in Summe mit dem fast ebenso schweren Reifen ist nicht viel Unterschied zu Stahlfelgen.

Große Räder: 40 kg

Das Fatale bei den Rädern: Es sind gleich vier an der Zahl, das heißt, zwischen den Reifen des Basismodells und des Topmodells können ohne weiteres 40 kg liegen. Die Spanne reicht bei SUV-Dimensionen ja oft von 17 bis 21 und sogar 22 Zoll. Noch viel krasser die Motorisierung: Hier geht der Gewichtsunterschied oft in den mittleren dreistelligen Bereich. Stichwort Gewichtsspirale. Ein schwerer starker Motor verlangt auch noch Verstärkungen am Fahrzeug und größere Bremsen.

Ein Passat, 400 kg Unterschied

So beträgt das Eigengewicht des schwächsten frontgetriebenen VW Passat mit 125-PS-Benzinmotor 1367 kg. Der stärkste Diesel im Geländelook (Alltrack) mit Allradantrieb und Automatik (DSG) bringt um genau 400 kg mehr auf die Waage. Da ist noch kein einziges Extra mitgerechnet, das man in der Aufpreisliste sonst noch ankreuzt.

Anhängekupplung: 80 kg

Auch Dinge, die im ersten Moment scheinbar nichts mit Fahrdynamik zu tun haben, können diese durch ihr Gewicht signifikant beeinflussen. Etwa eine Anhängerkupplung. So sorgt eine elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung mitunter für 80 kg zusätzliches Gewicht.