Telekom: UMTS-Lizenzkosten sind "wirtschaftlicher Wahnsinn"

Die Telekom hat die Erlöse der UMTS-Versteigerung als "wirtschaftlichen Wahnsinn" bezeichnet. Ein Abschluss mit sechs Lizenzen wäre aber auch schon früher möglich gewesen.

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  • JĂĽrgen Kuri

Die Deutsche Telekom hat die bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen erzielten Milliardenerlöse als "wirtschaftlichen Wahnsinn" bezeichnet. "Wir haben diesem Irrsinn ein Ende gesetzt", sagte Konzernsprecher Ulrich Lissek laut dpa. Die zuletzt für drei Frequenzblöcke abgegebenen Gebote seien wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gewesen. Für eine große Lizenz waren Summen von mehr als 24 Milliarden Mark geboten worden. Lissek bezeichnete die hohen Lizenzkosten als einen gravierenden Nachteil für Deutschland. "Wir starten mit einer massiven Hypothek in die UMTS-Zukunft".

Bis kurz vor Ende der Auktion in Mainz hatten sich vor allem Mannesmann und T-Mobil einen heftigen Schlagabtausch um drei Blöcke geliefert. Die Telekom-Tochter signalisierte dann kurz vor Ende der Versteigerung, dass sich das Unternehmen auch mit zwei Blöcken und damit einer kleinen Lizenz zufrieden geben würde. Beobachter meinten bereits am gestrigen Mittwoch, dass Mannesmann Mobilfunk solche Signale in Richtung Telekom ausgesandt habe – der rosa Riese ging aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht darauf ein.

Insgesamt sind bei der bislang spektakulärsten Versteigerung in Deutschland 98,8 Milliarden Mark zusammengekommen. Das jetzige Ergebnis mit sechs Lizenznehmern hätten die beteiligten Unternehmen aber nach dem Ausscheiden von Debitel schon weit früher haben können: So waren schon in der Auktionsrunde 131 die Frequenzpakete gleichmäßig auf alle sechs Firmen verteilt, die Lizenzsumme betrug zu diesem Zeitpunkt noch 68,5 Milliarden Mark. Die kleine UMTS-Lizenz aus zwei Frequenzpaketen hätte nach der 131. Runde zwischen 10,9 und 12,1 Milliarden Mark gekostet. Nach dem Abschluss der Lizenzvergabe zahlen die Firmen nun zwischen 16,4 und 16,6 Milliarden Mark für eine kleine UMTS-Lizenz. (jk)