VW-Skandal: Verkaufsstopp für Neuwagen mit Manipulations-Software

Als Reaktion auf den vom Kraftfahrtbundesamt angeordneten Rückruf hat VW ein Verkaufsstopp für die Skandal-Diesel verhängt, die noch beim Händler stehen.

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VW
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Der Abgas-Skandal bei VW

Im Skandal um manipulierte Abgaswerte hat Volkswagen nun einen EU-weiten Verkaufsstopp für Neuwagen verhängt, die mit der Manipulationssoftware ausgestattet sind. Der Konzern unterrichtete Händler in einem Schreiben von der Maßnahme, wie ein VW-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und der Automobilwoche bestätigte.

Der Stopp gelte laut Bericht der Automobilwoche für Neuwagen mit EA189-Dieselmotor ohne Erstzulassung, die noch beim Händler stehen. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge sei begrenzt, eine genaue Zahl werde noch geprüft. Die Fahrzeuge sollen nachgerüstet und nach Begutachtung durch die Behörden wieder neu vermarktet werden. In manchen Fällen könnten durch den Stopp Fahrzeugbestellungen nicht ausgeliefert werden, räumte der Sprecher ein. Man befinde sich allerdings schon im Austausch mit den jeweiligen Kunden.

Zuvor hatte das Kraftfahrtbundesamt einen Rückruf aller von den Manipulationen betroffenen Fahrzeuge angeordnet – insgesamt 2,4 Millionen Diesel in Deutschland. Über 2000 Werkstätten in Deutschland stehen laut Volkswagen für die Nachrüstaktion autorisiert, die wohl ab 2016 beginnen soll.

Im September hatte die US-Umweltbehörde EPA bekanntgegeben, dass viele Diesel-Modelle des Volkswagen-Konzerns gegen Abgas-Grenzwerte verstoßen. Volkswagen hat bei ihnen das Steuergerät so manipuliert, dass die Autos in Labortests erheblich weniger Stickoxide ausstoßen als auf der Straße. (Mit Material der dpa) / (axk)