Autonomer Tesla-Betrieb soll sicherer werden

In künftigen Versionen der Selbstfahrsoftware der Elektrolimousine Model S will Tesla neue Restriktionen einbauen. Der Fahrer ist das Problem – nicht der Computer.

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Von
  • Tom Simonite

In künftigen Versionen der Selbstfahrsoftware der Elektrolimousine Model S will Tesla neue Restriktionen einbauen. Der Fahrer ist das Problem – nicht der Computer.

Die neue "Autopilot"-Funktion im Model S kann potenziell gefährlich sein. Dies hat Elon Musk, Gründer und Chef des E-Auto-Konzerns Tesla, vor Analysten eingeräumt – zumindest indirekt. Es gebe Anzeichen dafür, dass es Fahrer mit dem autonomen Modus, der eigentlich nur für Schnellstraßen gedacht ist, zu weit trieben. Aus diesem Grund werde man bald "zusätzliche Restriktionen" per Update einspielen. "Da gab es ein paar ziemlich verrückte Videos auf YouTube", so Musk, "das ist nicht gut".

In den Wochen seit der Einführung des "Autopilot", der sich gegen Gebühr bei jüngeren Tesla-Modellen auch nachrüsten lässt, hat sich gezeigt, dass Fahrer dessen Möglichkeiten bis an die Grenzen austesten – ungewollt wie gewollt. Zwar gibt es Model-S-Besitzer, die ganz klar und bewusst verrückte Sachen mit ihrem Elektrorenner treiben. Doch Tesla hat dafür mindestens eine Mitverantwortung. Der Grund ist das Design des "Autopilot", der dem Nutzer erstaunlich wenig Grenzen setzt.

Musk teilte nicht mit, welche "Restriktionen" es genau per Update geben wird, um die Fahrt im autonomen Modus sicherer zu machen. Ansatzpunkte gäbe es aber einige. So zeigt ein Video, dass es bislang möglich ist, im "Autopilot"-Modus unterwegs zu sein, ohne dass ein Fahrer vor dem Lenkrad sitzt. Es reicht aus, dass der Gurt eingeklickt ist. Der Sitzsensor prüft nicht, ob das Fahrergewicht auf ihm lastet.

Noch ist unklar, wie man einen autonomen Fahrmodus wirklich bombensicher machen kann. So hat Google bei seinen selbstfahrenden Testautos die Erfahrung gemacht, dass Fahrer oft abgelenkt sind, wenn sie länger im autonomen Modus unterwegs sind. Braucht das Auto dann die Hilfe des Fahrers, reagiert dieser oft nicht schnell genug. Aus diesem Grund besitzen die neusten Prototypen, bei denen sich Google um das gesamte Design kümmert, auch keine Lenkräder mehr – ein radikales Design. Zuvor hatte Google umgebaute Standard-SUVs verwendet.

Musk selbst glaubt weiterhin an vollständig autonome Fahrzeuge. Doch derzeit ist Tesla noch ein Verkäufer konventioneller Autos, die Schritt für Schritt mehr und mehr Funktionen wie den "Autopilot" erhalten sollen. Und für diesen ist Pflicht, dass die Fahrer aufmerksam bleiben. Doch das muss man ihnen – so zeigt sich nun – offenkundig noch beibringen. (bsc)