Deutsche Telekom erklärt Umsatzplus und Gewinnminus

Die Deutsche Telekom hat heute offiziell ihren Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2000 vorgelegt.

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  • Christian Rabanus

Die Deutsche Telekom hat auf der heutigen Halbjahres-Pressekonferenz offziell ihren Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2000 vorgelegt. Darin bestätigt der Konzern die schon Ende Juli vorgelegten Zahlen: Demnach ist der Gewinn aus dem operativen Geschäft des Rosa Riesen um 270 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 1999 auf 681 Millionen Euro zurückgegangen. Allerdings konnte er vor allem durch den Verkauf der Beteiligung am internationalen Kommunikationsverbund Global One und dem Börsengang von T-Online den Gewinn um 357 Prozent auf 4,35 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz ging um 14,6 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro nach oben. Allerdings muss man auch hier bereinigen: Abzüglich der umsatzsteigernden Neukonsolidierung der britischen Telefongesellschaft One2One, des französischen Internet-Anbieters Club Internet und des französischen Festnetzanbieters Siris stiegt der Umsatz nur um rund eine Milliarde Euro an.

Den Gewinnrückgang aus dem operativen Geschäft geht vor allem auf Preissenkungen im Festnetzbereich und hohen Akquisitionskosten für neue Mobilfunkkunden zurück. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg im gesamten Konzernbereich von 15,7 Millionen am 31.12.1999 auf 22,6 Millionen am 30.6.2000. Den größten Anstieg konnte T-Mobil verzeichnen: Die Mobilfunktochter konnte in diesem Zeitraum ihren Kundenstamm von 9,1 Millionen auf 13,4 Millionen vergrößern. Damit bleibt sie allerdings immer noch hinter dem deutschen Marktführer D2 Mannesmann zurück, der am 30.6.2000 13,8 Millionen Kunden hatte. Die Zahl der Festnetzanschlüsse der Deutschen Telekom stieg nur leicht an: Waren es am 31.12.1999 noch 47,8 Millionen, so hatten die Telekom am 30.6.2000 48,5 Millionen Anschlüsse geschaltet.

Besonders stolz zeigte sich Telekom-Chef Ron Sommer auf die deutliche Steigerung der Auslandsumsätze seines Unternehmens: Gegenüber neun Prozent im ersten Halbjahr 1999 betrugen sie im ersten Halbjahr 2000 17 Prozent des gesamten Konzernumsatzes. Vor allem durch die Akquisition des US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Voicestream und das am Wochenende bekannt gegebene Vorhaben, auch die Mobilfunkgesellschaft Powertel zu kaufen, will der Konzernlenker die Globalisierung der Deutschen Telekom vorantreiben.

T-Online, die Internettochter der Deutschen Telekom, konnte unter Einbeziehung von Club Internet den Kundenstamm von 4,2 Millionen am 31.12.1999 auf 6,0 Millionen am 30.6.2000 ausweiten. Davon kämen mittlerweile eine halbe Million aus dem Ausland. Sommer kündigte an, dass T-Online als "Verlagsdach" aller Internet- und Content-Aktivitäten der Deutschen Telekom ausgebaut werden soll. (chr)