CES 2016: Neues Nikon-Topmodell D5 im Hands-on

Nikons neues Top-Modell beeindruckt: 14 Bilder pro Sekunde, 153 Autofokus-Punkte, Empfindlichkeit bis ISO 102.400. Bei der Bedienung mangelt es jedoch ein wenig an Schwuppdizität.

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CES 2016: Neues Nikon-Topmodell im D5 im Hands-on

(Bild: Nikon)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Die D5 ist das neue Vollformat-Spitzenmodell bei Nikon. Sie erreicht 12 Bilder/s mit Belichtungsmessung und Autofokus-Verfolgung.

(Bild: Nikon)

Gut anderthalb Jahre nach der D4s hat Nikon ein neues Top-Modell im Programm: D5 heißt der 1,4 Kilogramm schwere Koloss – und er hat einiges auf dem Kasten. Besonders bemerkenswert ist der verbesserte Autofokus, der wenig kontrastreiche Objekte nun genauer fokussieren soll. Insgesamt gibt es 153 Autofokus-Punkte, von denen 55 manuell anwählbar sind. Beim Vorgängermodell waren es noch 51 Punkte.

Beeindruckend sind auch die Schnellschussfähigkeiten der D5: 14 Bilder die Sekunde (fps) kann die Profi-Kamera mit permanent hochgeklapptem Spiegel einfangen. Im Normalbetrieb mit vollem AF/AE sind es immerhin noch 12 Bilder pro Sekunde. Der Vorgänger erreichte 11 fps. Damit schließt Nikon zum Konkurrenzmodell Canon EOS-1D X auf. Im Dauerfeuermodus hält die D5 200 Fotos lang durch, das sind mehr als 16 Sekunden – zumindest mit verlustfrei komprimierten 14-Bit-RAWs. Bei unkomprimierten RAWs werden immerhin 102 Fotos (8 Sekunden) erreicht.

Vollformat-Spitzenmodell Nikon D5 in Bildern (4 Bilder)

Das neue Vollformat-Spitzenmodell von Nikon heißt D5.
(Bild: Jan-Keno Janssen)

Das Autofokus-System bietet über 153 Messfelder mit 99 Kreuzsensoren.

(Bild: Nikon)

Die Nikon-Ingenieure haben den Vollformat-CMOS-Sensor (35,9 mm × 23,9 mm) nun mit einer Auflösung von 20 Megapixeln ausgestattet, die Vorgängerin kam noch auf 16. Obendrein haben sie der Kamera eine etwas höhere Empfindlichkeit beigebracht: In Extremfällen lässt sie sich im "Hi 5"-Modus auf ISO 3.280.000 steigern – dann rauscht es allerdings ordentlich. Laut Nikon produziert die D5 bis ISO 12.800 "qualitativ hochwertige" Bilder. Im Normalmodus können Fotografen mit Einstellungen zwischen ISO 100 und ISO 102.400 arbeiten.

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Alle Empfindlichkeitseinstellungen beziehen sich auch auf die Videofunktion, hier sind nun Aufnahmen in Ultra-HD-Auflösung (3840 × 2160 Pixel) möglich. Die Videos landen H.264-komprimiert im MOV-Format auf der Speicherkarte, lassen sich über einen externen HDMI-Rekorder aber auch unkomprimiert aufzeichnen.

Das 3,2-Zoll-Display (8 cm) mit XGA-Auflösung (vorher VGA) ist erstmals ein Touchscreen, mit dem man per Fingergeste in die Fotos hereinzoomen und über einen "Wisch-Balken" (siehe Video) sehr schnell durch die gespeicherten Fotos scrollen kann.

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Die Touchbedienung funktioniert zwar gut, im kurzen Hands-on-Test auf der CES fiel uns aber eine kleine Verzögerung beim Touchen auf – bei aktuellen Smartphones fühlt sich die Touch-Bedienung etwas direkter an. Außerdem bemerkten wir eine Gedenkpause, als wir auf den Knopf "Fotos anzeigen" drückten – das könnte im Alltag womöglich nerven. Allerdings handelt es sich bei den auf der CES gezeigten Geräten um Vorserienmodelle, womöglich kann die Software noch optimiert werden.

Wer sich drahtlose Übertragungsmöglichkeiten wünscht, muss einen WLAN-Transmitter dazukaufen, serienmäßig bietet die Kamera nur Kabel-LAN. Die praktische Bluetooth-Funktion SnapBridge spendiert Nikon lediglich dem kleineren Schwestermodell D500. Profi-Fotografen (also die D5-Nutzer) haben laut Nikon einen anderen Workflow, weshalb die Bluetooth-Funktion nicht benötigt werde.

Die D5 soll ab März für 6990 Euro in den Handel kommen. Gemeinsam mit dem Vollformat-Spitzenmodell brachte Nikon auch ein neues DX-Topmodell mit zur CES: Die D500 stellen wir im Artikel "Nikon D500: Neues APS-C-Spitzenmodell mit Profi-Technik" vor. (jkj)