Kurze Ausfahrt im Mercedes SLC 300

Komfortroadster

Mehr als 670.000 SLK hat die Marke seit Mitte der 1990er-Jahre verkaufen können. Nun gibt es einen neuen Namen, doch sonst ändert sich wenig – was gut so ist, wie eine kurze Ausfahrt mit einem SLC 300 zeigt

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Von
  • Martin Franz
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München, 13. April 2016 – Roadster und Komfort: Zwei Begriffe, die sich traditionell schwer mit einander vereinen ließen. Bis Mercedes die Verbindung trotzdem gewagt hat und damit sehr erfolgreich war. Mehr als 670.000 SLK hat die Marke seit Mitte der 1990er-Jahre verkaufen können. Nun gibt es einen neuen Namen, doch sonst ändert sich wenig – was gut so ist, wie eine kurze Ausfahrt mit einem SLC 300 zeigt.

Durch die Modellpflege hat sich, abgesehen von neuen LED-Scheinwerfern und Feinschliff bei den Motoren zum Frühjahr 2016 nicht viel getan. Dazu kommt die Änderung von SLK auf SLC, weil der offene Zweisitzer nach der neuen Mercedes-Nomenklatur nun zur C-Klasse gehört. Die äußere Erscheinung ließ Mercedes ebenso nahezu unangetastet wie die innere.

Der Reiz des Neuen fehlt. Gut so.

Gerade im Interieur bringt das einige Vorteile mit sich, sieht man einmal davon ab, dass der Reiz des Neuen fehlt. Doch Mercedes erspart seinen Kunden damit den freistehenden Bildschirm und auch die aktuelle Bedienführung. Beides gehörte in der C-Klasse zu den wenigen Dingen, die uns nicht überzeugt haben. Die Verarbeitung ist erstklassig, die Sitze samt Nackenföhn sehr bequem. Einer Ausfahrt mit offenem Dach steht so auch in der kalten Jahreszeit wenig entgegen. Das Klappdach lässt sich nach wie vor nicht während der Fahrt öffnen, sondern schwingt bei gemäßigtem Tempo nur dann nach hinten, wenn der Öffnungsvorgang beinahe im Stand begonnen wurde. Ein wirklich großer Wurf ist das ebenso wenig wie beim Mercedes SL – aber immerhin besser als vorher, als eine Bedienung nur im Stand möglich war.

Seit gut einem Jahr gibt es den SLK 300. Früher stand diese Zahl bei Mercedes mal für einen großvolumigen, freisaugenden Reihensechszylinder, heute versteckt sich hinter dieser Bezeichnung ein aufgeladener Vierzylinder mit 245 PS. Der SLC wird damit kein Rennwagen, was seiner Grundausrichtung auch nicht entspricht, lässt sich bei Bedarf aber sehr geschwind bewegen. Tempo 100 ist nach 5,8 Sekunden erreicht, Schluss ist erst bei 250 km/h, was in einem Roadster eher eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Die Leistungsentfaltung ist ziemlich gleichmäßig, größere Einbrüche gibt es an keiner Stelle, eine ausgesprochene Drehfreude allerdings auch nicht. Eine Wandlerautomatik mit neun Gängen ist Serie. Mit ihren weichen, kaum wahrnehmbaren Schaltvorgängen passt sie sehr gut zu diesem Roadster.